Es ist eine der abgelegensten Städte der Welt, in die drei Mallorquiner 2008 und 2009 reisten. Für den Fotografen Tomeu Coll, die Künstlerin Marina Planas und die Journalistin Catalina Escarrer endete der Ausflug ins russische Workuta nördlich des Polarkreises mit einer Verhaftung. Die Polizei nahm sie dort 2009 fest, weil sie als Touristen eingereist waren und somit keine Genehmigung hatten, Filme zu drehen und Fotos zu machen.

Die drei Inselbewohner wollten in der ehemaligen Gulagstadt schauen, wie es sich so lebt, wenn man auf eine ganz andere Art und Weise wie auf einer Insel lebt. Um in die ehemals boomende Minenstadt zu gelangen, die schon damals dem Verfall preisgegeben worden war, musste man eine 48-stündige Zugfahrt auf sich nehmen. Einmal die Woche, gab es auch, wenn das Wetter denn mitspielte, eine Flugverbindung.

Ausstellung in der Misericòrdia

Trotz der Festnahme waren die Reisen produktiv. Es entstanden etliche Fotos, Videos und Texte zu dem, was die drei Reisenden in der unwirtlichen Gegend erlebten. Die Bilder, die der renommierte Fotograf Coll machte, sind seit Mittwoch (29.6.) und bis 24.9. im Kulturzentrum Misericòrdia in Palma (Eingang Plaça de l’Hospital) zu sehen. Für Coll ist die Ausstellung eine Gelegenheit „zum Dialog“ über Russland. Und über die Frage, wie man mit einem Ort umgeht, der über eine begrenzte Fläche und begrenzte Ressourcen verfügt.