Immer noch verboten: E-Roller an der Playa de Palma erneut eingesammelt
Die US-Firma Link hatte spontan einen neuen Anlauf gewagt - und ist gescheitert
Wohl in einer Nacht- und Nebelaktion hat der US-amerikanische E-Roller-Verleiher Link erneut seine Gefährte auf Mallorca abgestellt. An die 100 Roller fanden sich in den vergangenen Tagen in der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma recht lieblos auf Gehwegen stehend oder liegend. Am Donnerstagabend (6.7.) konfiszierte das Rathaus die Fahrzeuge.
Seit 2019 ist die Ortspolizei dazu angehalten, die E-Roller, insofern es sich nicht um private Fahrzeuge handelt, einzusammeln und in einem städtischen Depot aufzubewahren. Das Rathaus begründete das Verbot damit, dass abgestellte Roller Fußgänger behindern und den Gehweg versperren. Früher haben sich auch die deutschen Firmen Wind und Tier versucht, im Endeffekt mussten sie aber aufgeben. Erlaubt ist lediglich, die Leih-Roller in einem Lokal anzubieten.
Lizenz wird geprüft
"Dem Rathaus ist derzeit nicht bekannt, ob der Firma die Lizenz entzogen wurde", hieß es aus dem Rathaus auf Anfrage der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" noch vor der Einsammel-Aktion. Offenbar war dem so.
Die Frage ist aber auch, ob Link jemals eine Lizenz auf Mallorca hatte. "Während meiner Zeit haben viele Firmen angefragt. Wir aber immer abgelehnt", sagte Francisco Dalmau, der bis vor drei Wochen noch der Verkehrsbeauftragte der Stadt Palma war.
Was wird aus den E-Rollern?
Jaime Martínez hat sich bislang noch nicht zu den E-Rollern geäußert. Nach dem Regierungswechsel kommt es zu einer Verkehrswende, der neue Bürgermeister will viele Maßnahmen seines Vorgängers José Hila rückgängig machen. So zum Beispiel das Tempo 80 auf der Ringautobahn und die VAO-Busspur vom Flughafen zum Zentrum. Dabei ist offensichtlich, dass den Autofahrern wieder mehr Platz eingeräumt werden soll. In diesem Sinne ist es wahrscheinlich, dass die Roller verboten bleiben.
Auf der anderen Seite würde Palma damit konträr zu vielen Großstädten in Spanien und Deutschland vorgehen. Dort sind die Roller mittlerweile ein fester Bestandteil des Stadtbildes. Wer schnell von einem zum anderen Punkt kommen will, freut sich über die günstige Alternative. Die Fahrt mit dem Link-Roller kostet 5 Euro für 30 Minuten. Wer sich nicht auf die E-Flitzer stellen möchte, ärgert sich beim Anblick über die zugestellten Gehwege.
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