Nach Sturmtief "Juliette": Verwüstete Zonen auf Mallorca sollen zum Katastrophengebiet erklärt werden

Ministerpräsidentin Francina Armengol fand deutliche Worte für Personen, die Ausflüge in die Tramuntana unternehmen

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Die von dem Sturmtief "Juliette" verwüsteten Gebiete auf Mallorca sollen zum Katastrophengebiet erklärt werden. Einen entsprechenden Antrag hat die Balearen-Regierung am Donnerstag (2.3.) bei der Zentralregierung gestellt. Das gab Ministerpräsidentin Francina Armengol bei einem Besuch der Einsatzkräfte in der Serra de Tramuntana bekannt.

Der Status "Katastrophengebiet" soll in all jenen Gegenden gelten, in denen der Sturm besonders heftige Auswirkungen hatte. Neben der Gebirgskette sind das auch Gemeinden wie Felanitx, Artà und Santanyí. Auch die Gemeinde Capdepera mit dem Urlaubsort Cala Ratjada dürfte dazugehören. In dem bei Deutschen beliebten Küstenort waren zahlreiche Lokale beschädigt und Bäume entwurzelt worden.

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Wiederaufforstung geplant

Umweltminister Miquel Mir und Landwirtschaftsministerin Mae de la Concha wurden am Donnerstag einberufen, um eine Analyse der Schäden in den verschiedenen Regionen durchzuführen. Die Balearen-Regierung will sich gerade in der Tramuntana schnell ein Bild von der Situation machen. Dort wurden besonders viele Bäume entwurzelt. Die Landesregierung plant eine Wiederaufforstung, wie sie im Jahr 2020 nach dem Wirbelsturm in der Gegend von Banyalbufar initiiert wurde.

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Derweil bekräftige Armengol den Aufruf an die Bevölkerung, auf Ausflüge in die Tramuntana zu verzichten. "Es ist wichtig, dass die Straßen für die Einsatzkräfte frei sind. Sie müssen sich auf ihre Arbeit konzentrieren können. Wir wollen kein Risiko eingehen." Armengol kritisierte, dass viele Leute den Aufruf der Behörden missachten. Dies führe dazu, dass "Personen gerettet werden müssen, weil sie nicht in der Lage sind, die simpelsten Anweisungen zu befolgen." Am Mittwoch wurde etwa ein Wanderer per Hubschrauber gerettet, der sich die Hüfte gebrochen hatte.

Immer noch Personen eingeschneit

Armengol betonte, dass immer noch Menschen eingeschneit seien. Alle Anstrengungen müssten der Rettung dieser Personen gelten. Des Weiteren müssen umgestürzte Bäume aus dem Weg geräumt werden und die Straßen von Schnee befreit werden. In einigen Ortschaften muss die Stromversorgung wiederhergestellt werden.

Derzeit arbeiten rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Guardia Civil, des Straßenbauamts, der spanischen Katastrophenschutz-Einheit UME und der Forstbehörde Ibanat in der Tramuntana. /pss