Heikle Situation im Meer vor Mallorca: Gesunkenes Schiff vor Port de Pollença verliert Treiböl

Das schlechte Wetter am vergangenen Wochenende hatte die Sicherheits-Barriere rund um das Wrack verschoben

Das Wrack in der Bucht von Pollença und die Barriere, die den Austritt von Treibstoff verhindern soll.

Das Wrack in der Bucht von Pollença und die Barriere, die den Austritt von Treibstoff verhindern soll. / Mes per Pollença

Ein Unglück mit Folgen für die Umwelt: Am 17. Juni ist in der Bucht von Port de Pollença, nicht weit vom Wellenbrecher des Club Náutico entfernt, ein Schiff gesunken. Nun könnte das Wrack die seit Jahren bestehenden Probleme mit verschmutztem Wasser verschärfen: Wie das Rathaus von Pollença bestätigte, ist ein Teil des Treibstoffs des Schiffes zwischen Freitag (30.6.) und Samstag (1.7.) einige Stunden lang ins Meer geflossen.

Der Grund: Das schlechte Wetter ließ eine Auffangbarriere verrutschen, die die Seenotrettung um das Schiff herum installiert hatte. Damit sollte das Auslaufen von Treibstoff und Öl verhindert werden. Am Samstagmittag war der Ölteppich unter Kontrolle, da die Absperrung schnell wieder angebracht werden konnte.

Der Eigentümer ist noch nicht bekannt

Die neue Umweltbeauftragte im Rathaus von Pollença, Steffy Pozo (Més), räumte am Montag (3.7.) ein, dass die Situation "heikel" sei. Seit ihrem Amtsantritt habe sie bereits viele Stunden damit verbracht, eine Lösung für das Problem zu finden, das durch das halb gesunkene Boot unter ausländischer Flagge verursacht wurde. "Im Moment haben wir den Eigentümer noch nicht ausfindig gemacht, den wir bitten müssen, die Verantwortung für die Beseitigung des Bootes zu übernehmen", erklärte sie.

Bild des gekenterten Schiffes bei Port de Pollença.

Bild des gekenterten Schiffes bei Port de Pollença. / S. P.

Im Laufe dieser Woche will sich Pozo mit Anwohnern des Hafens treffen, um zu versuchen, die Identität des Bootseigners herauszufinden. Sollte er nicht gefunden werden, warnt die Stadträtin, dass ihre Abteilung "keine Befugnisse und keinen Etat" hat, um das Boot wieder soweit flottzumachen, dass es aus dem Meer geholt werden kann. Sie habe bereits Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten zur Bergung des Schiffes angefordert.

Risiko besteht weiterhin

Priorität habe nun, sicherzustellen, dass kein Treibstoff oder Öl, die sich möglicherweise noch in den Tanks befinden, in die Gewässer der Bucht auslaufen. Pozo versicherte, dass das Schiff derzeit keinen Treibstoff mehr verliert. Am vergangenen Freitag hätte aber ein Seemann das Leck gesehen. Am Samstag um 14.30 Uhr wurden die Barrieren wieder aufgestellt, seitdem hat das Wrack keine Flüssigkeit mehr ins Wasser abgegeben. Das Risiko bestehe jedoch weiterhin, da die Barrieren nur eine provisorische Lösung seien.

Im Prinzip sollte die Verschmutzung nicht bis zu den Stränden vorgedrungen sein. Dennoch erklärte Steffy Pozo, die Nachbarschaftsvereinigung des Hafens hätte behauptet, dass sich einige Touristen über einen starken Dieselgeruch beschwerten. Laut 112, der Ortspolizei, den Rettungsschwimmern und dem Personal des Club Náutico habe es sich dabei aber um einen falschen Alarm gehandelt, so die Umweltbeauftragte.

Zusätzlich zu den Problemen mit der Umweltverschmutzung, die durch das gesunkene Boot verursacht werden könnten, gibt es auch Sicherheitsbedenken. Offenbar durchqueren Schwimmer auf der Suche nach Nervenkitzel häufig die Absperrung, um in die Kajüte des Segelboots zu tauchen. /bro

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