Haftstrafe für Demonstranten gefordert, die auf Mallorca gegen Corona-Regeln protestierten

Der Prozess gegen die neun angeklagten Personen soll in der kommenden Woche in Palma beginnen

Eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Palma.

Eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Palma. / Oliver

J.F. Mestre

J.F. Mestre

Die Corona-Pandemie beschäftigt in der kommenden Woche nochmal ein Gericht auf Mallorca. Die Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen für neun Personen, die vor zwei Jahren gegen die Corona-Maßnahmen protestierten.

Eine Gruppe bestehend aus 300 Demonstranten hatte sich am 8. Mai 2021 ohne Genehmigung auf Palmas Plaça d'Espanya versammelt, um gegen die Corona-Regeln zu protestieren. Zu dieser Zeit richtete sich der Zorn der Corona-Gegner vor allem gegen die Schließung der Bars und Restaurants.

Da die Demo nicht angemeldet war, versuchten die Beamten der National- und Ortspolizei die Versammlung aufzulösen. Die Demonstranten zeigten sich wenig begeistert und wehrten sich gewaltsam. Es flogen unter anderem Papierkörbe und Zäune durch die Luft. Die Demonstranten wichen derzeit auf die Fahrbahn der Avenidas aus. Einige Personen wurden durch den Straßenkampf leicht verletzt.

Bewährung im schlimmsten Fall wohl nicht möglich

Die Staatsanwaltschaft fordert nun zwei Jahre und drei Monate Haft gegen neun Demonstranten wegen Unruhestiftung. Zusätzlich müssen sich fünf Personen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt vor Gericht verantworten. Die Strafe hier soll sich auf sieben Monate belaufen. Insgesamt drohen also zwei Jahre und zehn Monate Haft. Bei der Höchststrafe wäre es möglich, dass die Demonstranten ins Gefängnis müssen. Denn in der Regel werden in Spanien nur Haftstrafen bis zu zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt.

Der Gastronom Víctor Sánchez, der damals bei vielen Demonstrationen als Organisator fungierte, handelte für sich und zwei weitere Demonstranten im Mai bereits einen Deal mit der Staatsanwaltschaft aus. Sánchez bekam eine sechsmonatige Haftstrafe, die anderen beiden Personen, die Steine und Leuchtraketen warfen, zwölf Monate. Die Strafen wurden in dem Fall zur Bewährung ausgesetzt.

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