"Nur eine Atemwegserkrankung": Gesundheitsministerin beruhigt angesichts der Corona-Lage auf Mallorca

Innerhalb eines Monats hatten sich zuletzt die Fallzahlen verdoppelt, die stark ansteckende Subvariante EG.5 ist inzwischen auf der Insel angekommen

Die Lage in den Krankenhäusern ist ruhig.

Die Lage in den Krankenhäusern ist ruhig. / Manu Mielniezuk

Johannes Krayer

Johannes Krayer

Was ist eigentlich mit Corona? Nachdem Covid-19 auf Mallorca für einige Monate komplett aus den Schlagzeilen verschwunden war, gibt es dieser Tage einen starken Zuwachs bei Neuinfektionen. Innerhalb eines Monats haben sich die Fallzahlen auf den Inseln verdoppelt, die Dunkelziffer dürfte hoch sein.

Schuld daran ist wohl auch das Auftauchen der stark ansteckenden Subvariante EG.5, die derzeit in den USA und Großbritannien stark zirkuliert. Es wird ausgegangen, dass diese Variante innerhalb von kurzer Zeit die dominante auf den Inseln wird.

Die Gesundheitsministerin der Balearen, Manuela García, beruhigte am Montag (14.8.) und erklärte: "Wir müssen das Bild von der Pandemie hinter uns lassen. Covid ist ein Virus, das akute Atemwegsinfektionen verursacht, so wie viele andere." García bestritt nicht den Anstieg der Fallzahlen, sagte aber gleichzeitig, dass die Lage in den Krankenhäusern "komplett unter Kontrolle" sei.

Rund 40 Personen im Krankenhaus

Nach Garcías Angaben liegen derzeit rund 40 Personen mit Covid-19 in den Krankenhäusern der Insel. "Das sind Zahlen, die erwartbar und problemlos in den Griff zu bekommen sind", sagte García. Vor allem auf den Intensivstationen sei die Lage entspannt. Derzeit befänden sich dort "zwei oder drei" Patienten.

Gesundheitsministerin Manuela García.

Gesundheitsministerin Manuela García. / B. Ramon

Stark zugenommen hat allerdings die Arbeit der Ärzte und Krankenpfleger in Gesundheitszentren, wo inzwischen wieder sehr viele Menschen mit Covid-19 behandelt werden. Der Anstieg ist laut Medizinern auf der Insel auch damit zu erklären, dass die Vorsichtsmaßnahmen nahezu komplett verschwunden sind und die Menschen sich selbst und andere nicht mehr schützen.

Viele haben die vierte Impfung nicht mehr mitgenommen

Problematisch sei, so sagt Mikrobiologe Xavier Mesquida im Krankenhaus Manacor, dass viele ältere Menschen und Risikopatienten sich nicht mehr die vierte Impfung verpassen ließen. Die früheren Impfungen würden langsam ihre Wirkung verlieren und seien nicht an die neuen Omikron-Untergruppen angepasst, sagt Mesquida.

Inzwischen auf der Insel aufgetaucht ist auch die stark ansteckende Subvariante EG.5.1, die derzeit stark in den USA und Großbritannien zirkuliert. Experten sehen aber keinen Anlass zur Sorge. Die Variante sei zwar äußerst ansteckend, verursache aber nur selten schwere Verläufe.