Familie flüchtet vor Hausbesetzern auf ihrem Grundstück auf Mallorca

Das Paar durfte ursprünglich im Gegenzug für Arbeiten auf dem Anwesen im Gästehaus wohnen, weigert sich aber nun auszuziehen

Der Hausbesetzer werde immer wieder ausfällig.

Der Hausbesetzer werde immer wieder ausfällig. / J.F. Mestre

J.F. Mestre

J.F. Mestre

Eine ausländische Familie hat ihr Haus in der Gemeinde Sencelles im Inselinnern von Mallorca praktisch aufgegeben, nachdem dort frühere Angestellte das Gästehaus besetzt haben. Es sei zu einer Reihe von Beschimpfungen und Bedrohungen gekommen, heißt es gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Man habe sich nicht mehr sicher gefühlt und zunehmend Sorge um die vier Kinder gehabt, berichtet das vertriebene Paar.

Die Hausbesetzer hätten angekündigt, dass sie nur gehen würden, wenn sie eine vergleichbare Mietwohnung zu einem Preis von höchstens 600 Euro finden würden, berichtet die Eigentümerfamilie. Dies sei ganz offensichtlich ein Vorwand, da es kein Angebot zu diesem Preis gebe.

Wie die Situation eskalierte

Eingezogen war das Paar, nachdem man eine Annonce geschaltet habe. Darin habe man eine kostenlose Wohnmöglichkeit im Gästehaus auf dem Grundstück angeboten, wenn die Person sich im Gegenzug um Reinigung des Hauses und Aufsicht der Kinder kümmere. Die Frau, die daraufhin mit ihrem Lebenspartner einzog, sei aber diesen Arbeiten nicht nachgekommen. Zudem sei der Mann oft betrunken gewesen und ausfällig geworden. Als die Eigentümer daraufhin der Angestellten die Kündigung aussprachen, habe diese sich geweigert zu gehen.

Seitdem sind bereits fast zwei Jahre vergangen. In dieser Zeit kam es nach Aussagen der Eigentümer zu zahlreichen Zwischenfällen. Der Mann der früheren Angestellten habe sie mit einem Hammer bedroht und sich auf der Terrasse nackt gezeigt, auch wenn ihn die Kinder sehen konnten. Auf Kritik habe er nur mit Beleidigungen reagiert.

Ohne rechtliche Habe

Einige der Vorfälle habe man auf Video aufgenommen und zur Anzeige gebracht. Doch weder hätten alarmierte Ortspolizisten etwas ausrichten können, noch sei ein Antrag für ein Annäherungsverbot erfolgreich gewesen. Sie verstehe nicht, warum sich rechtlich nichts gegen die Situation ausrichten lasse, so die betroffene Besitzerin gegenüber dem "Diario de Mallorca". Die Besetzer zahlten weder Miete, noch Strom und Wasser, und hätten zahlreiche Beschädigungen angerichtet.

Nachdem die Situation speziell für die Kinder unerträglich geworden sei, habe man sich eine Wohnung in Palma gemietet. Seitdem seien die Hausbesetzer weitgehend "ungestört" auf der Finca.

Von der Polizei in Palma de Mallorca festgenommene Hausbesetzer.

Von der Polizei in Palma de Mallorca festgenommene Hausbesetzer. / Guillem Bosch/Archiv

Auf Mallorca kommt es immer wieder zu Problemen mit Hausbesetzungen, die gerichtlichen Verfahren ziehen sich über Jahre hin. Die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt, auf dem sich viele Menschen keine eigene Bleibe mehr leisten können, verschärft die Situation. /ff