Mallorca soll eine neue Privatuniversität bekommen

Die Hochschule Adema plant, die UMAC innerhalb der nächsten zwei Jahre zu eröffnen. Das Angebot wird breit gefächert sein: 11 Studiengänge und 6 Master sind bereits geplant

Die private Hochschule ADEMA auf Mallorca plant die Gründung einer neuen Privatuniversität: die Universidad de Mallorca (UMAC), die im akademischen Jahr 2025/2026 eröffnet werden soll.

Das Großprojekt sieht die Einführung von elf neuen Bachelor-, sechs Master- und zwei Promotionsstudiengängen vor, die bisher auf den Balearen nicht angeboten wurden. Geplant sind zwei Campus: einer im ehemaligen Endesa-Gebäude in Coll d'en Rabassa und einer in einer 1.300 Quadratmeter großen ehemaligen Fabrik in Inca. Letzterer soll sowohl die Polytechnische Fakultät als auch die Sozialwissenschaften beherbergen. Außerdem ist geplant, dort das Institut für Forschung und Innovation der Universität von Mallorca unterzubringen.

Vielfältiges Studienangebot

Die Polytechnische Fakultät von Inca soll künftig Abschlüsse in Data Engineering, Architektur, Design, Videospieldesign sowie einen Master in Design und in Architektur anbieten. Die Fakultät für Sozialwissenschaften wird Studiengänge in Soziologie, Sportbusiness Management, Politikwissenschaft und öffentliche Verwaltung sowie einen Doppelabschluss in Soziologie und Data Engineering anbieten.

Auf dem Campus in Coll d'en Rabassa sollen Studiengänge in Biomedizin, Gesundheitsingenieurwesen und Medizin sowie ein Master in Oral Engineering angeboten werden. Zudem wird es die Möglichkeit geben, eine Promotion in den Bereichen Gesundheitswissenschaften sowie Kunst, Design und Geisteswissenschaften zu absolvieren.

6.500 Euro pro Jahr

Noch ist nicht alles eingetütet. Gerade für die Einführung des Medizinstudiums gibt es große Hürden. Es soll aufgrund der Nachfrage aus dem privaten Gesundheitssektor eingeführt werden. An der Balearen-Universität (UIB) gibt es bereits ein staatliches Medizinstudium.

Angehende Studenten können mit jährlichen Gebühren von 6.500 Euro rechnen. Allerdings variieren die Kosten je nach Studiengang. Die Universitätsleitung hat angekündigt, auch Stipendien für Menschen mit geringerem Einkommen auszuschreiben.

Zehn Jahre für die Einführung aller Studiengänge

Die neue Universität erhält ein Budget von 40 Millionen Euro, das größtenteils aus den Eigenmitteln von Ademastammt. Das Ziel ist es, innerhalb von zehn Jahren alle Studiengänge einzuführen und etwa 3.500 Studenten einzuschreiben.

Es geht weniger darum, Studenten vom Festland oder aus dem Ausland anzuziehen. Hauptziel der neuen Universität ist es, die Studenten auf den Inseln zu halten. Die Balearen zeichnen sich durch eine hohe Mobilität der Studierenden aus. Fast die Hälfte der Abiturienten hat sich für ein Studium außerhalb der Inseln entschieden, da es auf den Balearen kein vielfältiges Bildungsangebot gibt.

Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase und wurde bereits beim balearischen Bildungsministerium registriert. Im Juni soll es, wie gesetzlich vorgeschrieben, vom Balearen-Parlament genehmigt werden. Danach muss es von Aneca, der Behörde für die Qualitätskontrolle von Hochschulabschlüssen, geprüft werden. Läuft alles nach Plan, sollen in einer dritten Projektphase weitere Studiengänge wie Veterinärmedizin, Logopädie, Kriminologie und ein Master in Cybersicherheit eingeführt werden. 

Die UIB lehnte den Antrag ab

Adema hat sich bereits mit den Fraktionen im Balearen-Parlament getroffen, um das Projekt vorzustellen. Grundsätzlich wurde das Projekt positiv aufgenommen. Sollte es jedoch scheitern, erwägt die Hochschule, sich mit anderen Universitäten zusammenzuschließen, die an der Einführung dieser Abschlüsse interessiert sind. Dies gilt jedoch nicht für die Balearen-Universität, die den Antrag auf die Einführung von fünf neuen Abschlüssen bereits abgelehnt hat. /jrm