Deutsches Ehepaar auf Mallorca vertuschte schweren Verkehrsunfall - Festnahme

Die beiden hatten einen minderjährigen Mopedfahrer in Porto Cristo angefahren und schwer verletzt. Der Mann beging Fahrerflucht, die Frau tauschte die Kennzeichen aus

Die Wache der Nationalpolizei in Manacor.

Die Wache der Nationalpolizei in Manacor. / Nationalpolizei

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Die Nationalpolizei auf Mallorca hat ein deutsches Ehepaar festgenommen, das einen minderjährigen Mopedfahrer bei einem Unfall schwer verletzt hat und dies im Anschluss vertuschen wollte. Das geht aus einer Pressemitteilung der Polizei vom Sonntag (17.3.) hervor.

Zu dem Unfall kam es bereits am 2. Oktober des vergangenen Jahres in Porto Cristo. Die Polizei traf am Unfallort nur den verletzten Mopedfahrer und eine deutsche Frau an. Vom Unfallwagen fehlte jede Spur. Die Deutsche gab an, dass eine Freundin von ihr am Steuer saß. Die von ihr abgegebene Personenbeschreibung stellte sich im Endeffekt als frei erfunden heraus.

Eigentlich saß der Mann am Steuer

Die Ermittler fanden das Nummernschild des angeblichen Unfallwagens. Das Kennzeichen gehörte jedoch zu einem anderen Auto der Frau, mit dem sie im Mai zuvor schon einen Unfall hatte. Ein Augenzeuge konnte eine Personenbeschreibung des Unfallfahrers abgeben, die mit dem Ehemann der Deutschen übereinstimmte. In der Nähe der Wohnung der Mallorca-Residenten fanden die Polizisten schließlich das Auto, mit dem die Deutschen den Mopedfahrer angefahren hatten.

Was war nun wirklich passiert?

Die Inselpolizei bat Interpol und die deutschen Behörden um Hilfe bei dem Fall und konnte die Tat rekonstruieren. Das Ehepaar saß gemeinsam im Unfallwagen, den der Mann steuerte. Sie fuhren mit hoher Geschwindigkeit in die falsche Fahrrichtung und verursachten so den Unfall. Die Frau blieb am Ort zurück, der Mann raste davon, um den Wagen zu verstecken.

Wie sich herausstellte, hatte das Ehepaar für das Auto keinen Fahrzeugschein. Es war bei der Verkehrsbehörde abgemeldet. Um die Tat zu vertuschen, tauschten die Deutschen die Nummernschilder aus. Es sollte den Anschein erwecken, dass es sich bei dem Unfallwagen um das Fahrzeug handle, das bereits im Mai einen Unfall erlitt. Beide müssen sich nun vor Gericht verantworten: der Mann als Unfallverursacher und wegen Fahrerflucht, die Frau wegen Dokumentenfälschung.

Der Minderjährige überlebte den Unfall, leidet aber immer noch an den Folgen und benötigt weitere Operationen, um sich weiter erholen zu können.