Senioren-Trick im Linienbus auf Mallorca: Polizei klärt Serie von Handy-Diebstählen auf
Die Bande hatte sich darauf spezialisiert, ältere Fahrgäste zu bestehlen und sich Zugang zu den Smartphones zu verschaffen
Beamte der Nationalpolizei auf Mallorca haben in Zusammenarbeit mit der Ortspolizei von Palma drei Personen festgenommen, denen mindestens 25 Diebstähle von Handys in Linienbussen in Palma zur Last gelegt werden. Die drei Verdächtigen sollen zudem im Anschluss an die Diebeszüge die Smartphones manipuliert haben, um Kennwörter zu ändern, Bankkonten leerzuräumen sowie Kredite zu erhalten, wie es in einer Pressemitteilung vom Samstag (16.8.) heißt.
Die Ermittlungen hatten im September vergangenen Jahres begonnen, als die Zahl von Diebstahlmeldungen in den Linienbussen der EMT im Stadtgebiet von Palma deutlich zunahm. Die Nationalpolizei identifizierte im Rahmen der Ermittlungen die mutmaßlichen Diebe sowie auch deren Helfer bei den anschließenden Geldtransaktionen.
Senioren als Opfer
Die Masche bestand darin, dass Gruppen von drei oder vier Personen beständig auf Diebeszug gingen und dabei besonders ältere Fahrgäste in den Bussen als Opfer wählten. Die Erfahrung zeige, dass Senioren zum Teil nachlässig bei Sicherheitsvorkehrungen seien und sich die Handys leicht entsperren ließen, heißt es in der Pressemitteilung von Nationalpolizei und Ortspolizei.
Bei der Manipulation der Smartphones verschafften sich die Täter Zugang zu Bankkonten der Opfer, räumten diese leer und lehnten auch bereits erfolgte Abbuchungen ab, um so zusätzliche Beute zu erzielen. Sogar Darlehen seien beantragt worden. Das Geld wurde dann laut den Ermittlern auf die Konten von Helfern transferiert, die für ihre Dienste einen Prozentsatz der Beute erhielten. Der Schaden, den die Bande in den vergangenen sechs Monaten anrichtete, wird auf mehr als 50.000 Euro geschätzt.
Vorführung bei Haftrichter
Als die Ermittler zuschlugen, hatten die gefassten Verdächtigen gerade innerhalb von drei Stunden drei Handys und eine Kreditkarte gestohlen. Die drei Festgenommenen - zwei Männer und eine Frau aus Peru - wurden inzwischen dem Haftrichter vorgeführt, der ein für den Zeitraum der Ermittlungen geltendes Inselverbot aussprach, wie es in der Pressemitteilung heißt. Weitere Festnahmen wurden nicht ausgeschlossen.
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