Weil er sechs Schildkröten getötet hat: Nächster Prozess gegen Ex-Bierkönig-Chef auf Mallorca
Dabei läuft das wesentlich größere Gerichtsverfahren gegen Miguel Pascual zeitgleich auch noch
Ex-Bierkönig- und Oberbayern-Chef Miguel Pascual wird auf Mallorca vor Gericht zitiert - schon wieder. Dem Unternehmer wird ein Umweltdelikt vorgeworfen, bei dem sechs Schildkröten gestorben sind. Derzeit läuft zudem noch der Prozess wegen Bestechung und Korruption gegen Pascual.
Pascual gehört mittels einer Firma eine Finca in Llucmajor. Im Zeitraum zwischen 2011 und 2014 soll der Unternehmer einen radikalen Kahlschlag angeordnet haben, um Wein auf dem Grundstück anbauen zu können. Schon früher leitete die Umweltbehörde Verfahren gegen den Mallorquiner ein, die in der Anordnung endeten, das Land wieder aufzuforsten.
Der Ex-Bierkönig-Chef hielt sich nicht an die Anweisung und rodete ab 2016 weitere Flächen auf der Finca ab. Zwischen 2019 und 2021 soll er 11,7 Hektar dem Erdboden gleichgemacht haben. Sechs einer geschützten Spezies angehöriger Landschildkröten starben dabei. Das unter Schutz stehende Naturgebiet zählt zudem als Zuhause des Rotmilans.
Das Umweltministerium eröffnete das nächste Verfahren. Pascual sah seine Schuld ein und zahlte das damals wohl niedrige Bußgeld. Nun schaltete sich aber zusätzlich die Staatsanwaltschaft ein, die das Gericht für November einberief. Gefordert wird eine Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Pascual soll 7.200 Euro Strafe zahlen, die Firma, der das Grundstück gehört, 22.500 Euro. Zudem soll der Unternehmer anderthalb Jahre lang nicht als Winzer tätig sein dürfen.
Worum geht es im Korruptionsprozess gegen den Ex-Bierkönig-Chef?
Bereits am 8. April wird Pascual im Korruptionsprozess vor Gericht erscheinen. Bis zum 26. April sind 15 Verhandlungstage angesetzt. Neben dem Unternehmer sitzen neun Ortspolizisten und ein Beamter der Stadt Palma auf der Anklagebank. Einige der Polizisten waren bereits im Prozess gegen den Megapark-Besitzer Cursach impliziert. Pascual wird vorgeworfen, die übrigen Beschuldigten bestochen zu haben, damit diese ihn rechtzeitig vor Kontrollen warnten und etwaige Anzeigen unbearbeitet ließen.
Zudem sollen die Polizisten quasi als privater Sicherheitsdienst des Unternehmers agiert haben. So postierten sich die Patrouillen im Umfeld der Lokale, um unerwünschte Personen zu vertreiben. Dadurch seien andere Bereiche der Playa ohne Polizeipräsenz geblieben, heißt es in der Anklageschrift. Zudem riefen die Lokale immer direkt bei den diensthabenden Polizisten an, wenn es Zwischenfälle mit den Gästen gab, anstatt sich an die Zentrale der Polizei zu wenden, wie es vorgeschrieben ist. Im Gegenzug für diese Dienstleistungen bot Pascual dem Beamten und den Polizisten kostenlose Getränke und die Dienste von Prostituierten an.
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