Nach Massenschlägerei im Bierkönig: Polizei auf Mallorca verhört fünf Türsteher und ein Hells Angels-Mitglied

Mitte Oktober kam es zu zwei heftigen Auseinandersetzungen an der Playa de Palma. Die Beteiligten schweigen dazu

Archivfoto: Party im Bierkönig.

Archivfoto: Party im Bierkönig. / Nele Bendgens

Die Polizei auf Mallorca hat fünf Türsteher und ein Hells Angels-Mitglied zu einer Massenschlägerei im Bierkönig im Oktober verhört. Wie die spanische Zeitung "Última Hora" am Donnerstag (11.1.) berichtet, baten die Beamten auf der Insel auch die deutsche Polizei um Hilfe.

Allerdings wollten weder die Türsteher noch der dem Motorradclub angehörige Urlauber sich zum Fall äußern. Obwohl es bei der Massenschlägerei Schwerverletzte und zerstörte Luxusautos gab, reichte keiner der Beteiligten eine Anzeige ein oder lieferte einen belastenden Arztbericht.

"Ein paar der Gedemütigten scheinen auf Rache zu sinnen", berichtete die MZ bereits im Oktober exklusiv. Die Polizei befürchtet das auch und soll nun laut dem Zeitungsbericht die Kontrollen und Streifen rund um den Bierkönig erhöht haben. Wobei es derzeit im Winter sehr gemächlich an der Playa de Palma zugeht. Der Bierkönig ist im Gegensatz zum Megapark zwar geöffnet, doch sind es nur vereinzelte Besucher, die dort anzutreffen sind.

Was war eigentlich passiert?

Am Donnerstag, den 12. Oktober kommt es zu einer folgenschweren Begegnung im Bierkönig. Sieben deutsche Urlauber sollen dort extrem verhaltensauffällig agiert haben. Es kommt zu einem Scharmützel mit den Türstehern, bei denen zwei Urlauber schwer verprügelt werden und alle sieben anschließend rausfliegen. Die anderen Diskotheken an der Playa werden über eine Meldekette über die Sieben informiert. So soll verhindert werden, dass sie auch dort randalieren könnten. 

Bald darauf taucht ein Mitglied eines Rockerclubs vor dem Bierkönig auf. Er diskutiert mit den Türstehern und ist der Meinung, die Security hätten gegenüber seinen „Bekannten“ etwas übereifrig gehandelt. Man einigt sich auf eine Entschuldigung seitens der Türsteher und auf ein paar Freibiere.

15 Urlauber fordern Freibier

Am darauffolgenden Tag tauchen statt der sieben Urlauber knapp fünfzehn Freibier-Freunde vor dem Bierkönig auf, darunter lediglich zwei der geschädigten Deutschen. Es kommt wohl erst zu einem verbalen Duell. Ob das mit den 15 nicht etwas übertrieben sei, wollen die Türsteher wissen. Und die anderen fünf, ob die schon abgereist seien?

Es kommt, wie es kommen muss, ein paar missverstandene Gesten, Kommunikationsprobleme, plötzlich beginnt die Schlägerei. Nach Einschätzung eines überraschten Zeugen gehen wohl erst zwei Bierkönig-Männer zu Boden, woraufhin die Kellner sich spontan solidarisieren und Seite an Seite mit den berufsmäßigen Ordnern auf die Jungs losgehen, die eigentlich zum Freibiertrinken gekommen waren.

Die zahlenmäßige Überlegenheit der Bierkönige gibt im wahrsten Sinne des Wortes den Ausschlag. Und so wird aus einer Aussöhnung eine Vertreibung aus dem Trinker-Paradies. Als die, die noch laufen können, in ihre Autos flüchten, werden sie von den Bierkönig-Mitarbeitern noch mit Biergläsern beworfen.

Einer der an der Schlägerei beteiligten Urlauber bleibt schwerverletzt auf der Strecke. Schließlich kommt der Krankenwagen. Der Bierkönig suspendierte in der Folge zwei Türsteher.