Bürgermeisterwechsel in Pollença: Ein dreiviertel Jahr vor Ende der Legislaturperiode hat Andrés Nevado jetzt seinen Vorgänger Tomeu Cifre als langjähriges Gemeindeoberhaupt im Norden von Mallorca abgelöst. Erstmals ist damit ein Bürgermeister der Partei Unió Mollera Pollencina (UMP) im Amt, die ursprünglich als Bürgerbewegung aus dem Küstenort Port de Pollença entstand.

Ein bedeutender Kurswechsel dürfte der Gemeinde aber nicht bevorstehen. Schon bei seiner Eröffnungsrede kündigte Nevado an, in den kommenden Monaten „die politische Stabilität beizubehalten“, um damit „Projekte und Strategien fortzuführen“, die in den vergangenen Jahren von der konservativen Lokalpartei Tots Per Pollença sowie den Koalitionspartnern eingeleitet worden sind.

Braver Koalitionspartner

Bis zu den vergangenen Kommunalwahlen im Mai 2019 hatte die UPM stets mit den linken Parteien im Gemeinderat paktiert, war dann aber erstmals umgeschwenkt, um die Regierung um den konservativen Cifre zu stützen – unter der Voraussetzung, selbst einen Teil der Legislaturperiode das Bürgermeisteramt besetzen zu dürfen. Entsprechend billigend auch die Worte von Tomeu Cifre bei der feierlichen Amtseinführung Nevados. „Er ist eine treue und bescheidene Person, die es versteht zuzuhören. Er wird den Pakt ohne Probleme bis zum Ende der Legislaturperiode führen“, lobte Cifre.

Derweil läuft nicht alles rosig in Pollença. Während Angestellte der Gemeinde vor der Plenarsaalssitzung lautstark für bessere Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten protestierten, wiesen Mitglieder der Oppositionspartei Junts Avançam erneut auf die schlechte Wasserqualität in der Bucht von Pollença hin. Das Rathaus müsse endlich etwas gegen das Ekelwasser unternehmen, so die politischen Gegner.