Verbraucherschützer vermuten illegale Preisabsprachen bei Olivenöl auf Mallorca

Acht große Supermarktketten sollen spanienweit Preise untereinander abgestimmt haben. Auch bekannte deutsche Discounter sind darunter

Mehrere Supermärkte haben im November gleichzeitig die Preise für ihre Olivenöl-Eigenmarken erhöht.

Mehrere Supermärkte haben im November gleichzeitig die Preise für ihre Olivenöl-Eigenmarken erhöht. / FACUA

Diana Serbe

Diana Serbe

Beim Verkauf von Olivenöl steht auf Mallorca und spanienweit der Vorwurf illegaler Preisabsprachen im Raum. Wie die spanische Verbraucherschutzorganisation FACUA nach einer aktuellen Analyse angibt, sollen acht der größten Supermarktketten ihre Preise für Olivenöl im November um neun Prozent erhöht haben. Zuvor hätten die Ketten die Preise drei Monate stabil gehalten oder um maximal ein Prozent erhöht. 

Betroffen sind Eigenmarken namhafter Supermärkte

Laut FACUA sind die Preise der Eigenmarken für Ein-und Drei-Liter-Flaschen Olivenöl virgen extra bei den Anbietern Alcampo, Aldi, Carrefour, Dia, Eroski, Hipercor, Lidl und Mercadona praktisch identisch. Im September habe der Liter dieser Olivenöle 8,50 Euro gekostet. Im November seien es nun durchgehend 9,25 Euro. Bei 750-Milliliter-Flaschen betrage der maximale Unterschied üblicherweise nur einen Cent.

Die Anbieter, die Drei-Liter-Behälter der Eigenmarke Olivenöl virgen extra führen, verlangten im November ebenfalls den gleichen Preis: 27,59 oder 27,60 Euro beziehungsweise 24,59 Euro oder 24,60 Euro. FACUA hat die mutmaßliche Preisabsprache der Wettbewerbsbehörde (CNMC) gemeldet, die eine Untersuchung einleiten wird.

Margenerhöhungen sind bei Olivenöl nicht erlaubt

Da sich jedoch der Ausgangspreis bei der Produktion nicht geändert hat, vermutet FACUA eine Preisfestsetzungsstrategie. Margenerhöhungen im Vertrieb sind bei Produkten, deren Mehrwertsteuer im Spanien im Zuge der Inflationsbekämpfung gesenkt wurde, nicht erlaubt. Das Olivenöl gehört dazu. Herstellung und Verkauf sind spanienweit durch ein Dekret von 2021 geregelt, nachzulesen im offiziellen Gesetzesblatt (BOE).