Fans wollen Köpfe rollen sehen: Mallorca-Club Atlético Baleares stürzt immer tiefer in die Krise

Der Drittligist hat sieben Spiele in Folge verloren. Der Trainerwechsel hatte keinerlei positive Auswirkungen

Atlético Baleares spielt gar nicht gut.

Atlético Baleares spielt gar nicht gut. / ATB

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Die Niederlagenserie von Atlético Baleares hält weiter an und die Fans sind sauer. Bei der 0:3-Heimklatsche am Samstag (14.10.) gegen Atlético Madrid B forderten die Zuschauer - mal wieder - die Entlassung der sportlichen Leitung. Es ist die siebte Pleite in Folge. Der Trainerwechsel hatte keinerlei positive Auswirkungen.

Seit mehr als 300 Minuten erzielte die Elf des deutschen Eigentümers Ingo Volckmann kein Tor mehr. In den acht bisherigen Saisonspielen gelangen insgesamt nur drei Treffer. Auf der Gegenseite kassierte Atlético Baleares bereits 18 Gegentore. Warum das so ist, das zeigte sich auch gegen die zweite Mannschaft von Atlético Madrid. Die Mallorquiner versemmelten nach fünf Minuten eine Großchance und kassierten im Gegenzug den Treffer zum 0:1.

Keinerlei Reaktion auf den Rückstand

Damit war die Messe praktisch gelesen. Die Madrilenen, bislang eigentlich ein Team aus dem Mittelfeld der Tabelle, spielten sich in einen Rausch und dominierten das Spiel nach Belieben. Atlético Baleares hatte Glück, dass es zur Pause nur 0:1 stand. Das änderte sich kurz nach Anpfiff, als der Hauptstadtclub erhöhte. Wie in der Vorwoche war keinerlei Reaktion der Hausherren zu sehen. Auch nach dem 0:3 nicht.

"Uns muss erstmal bewusst werden, in welcher misslichen Lage wir stecken. Ich glaube, das ist noch nicht allen klar", sagte Trainer Juanma Barrero im Anschluss an die Partie. "Wir müssen viel aggressiver spielen und uns mehr trauen. Wir passen den Ball immer nur zurück. So kreieren wir keine Gefahr. Es ist kein mentales Problem, sondern einfache Konzentrationsschwäche."

Dem Trainer geben die Fans keine Schuld. Sie sehen in Sportdirektor Patrick Messow und dessen Assistenten Jordi Roger das Problem. "Wenn wir weiter unten in der Tabelle stehen, wird es nach der Saison Änderungen geben", kündigte Volckmann vor ein paar Wochen schon in einem Interview an. Diesmal war der Berliner nicht im Stadion, als sich der Wut der Fans entlud. Der Unternehmer weilte in den USA, wo er einen Boxkampf seines Clubs Agon betreute.

Was macht nun Volckmann?

Wie soll es nun weitergehen? Atlético Baleares steht mit einem Punkt auf dem letzten Platz. Sechs Punkte fehlen zum rettenden Ufer. Eine Entlassung des Sportdirektors dürfte keinen direkten Einfluss auf das Team haben. Es würde lediglich die Fans etwas beruhigen. In der Vergangenheit bewies Volckmann auch, dass er nicht davor zurückscheut, einen neuen Trainer nach wenigen Wochen zu feuern. Onésimo Sánchez bekam vor nicht mal acht Monaten sechs Spiele Zeit. Trotz eines Sieges und zwei Unentschieden musste er gehen. Barrero steht nun bei drei Niederlagen in drei Spielen. Langsam stellt sich auch die Frage, ob das Team überhaupt gut genug für die dritte Liga ist.

Am Sonntag (22.10.) geht es auswärts gegen Intercity weiter, die Woche darauf geht es daheim gegen Melilla. Das wird dann eine Art emotionales Endspiel: Letzter gegen Vorletzter.