Kaum Grund zum Jubeln: Es läuft derzeit nicht bei den Fußballern auf Mallorca

Bei den einen ein Unentschieden nach dem anderen. Bei den anderen 413 Minuten ohne Tor. Was Real Mallorca und Atlético Baleares derzeit abliefern, ist ein Trauerspiel. Wenigstens gelang dem Drittligisten jetzt ein Befreiungsschlag

Omar Alderete von Getafe wehrt einen Schuss von Real Mallorca ab. Das wenig attraktive Spiel im Stadion Son Moix endete 0:0.   | FOTO: CLADERA/EFE

Omar Alderete von Getafe wehrt einen Schuss von Real Mallorca ab. Das wenig attraktive Spiel im Stadion Son Moix endete 0:0. | FOTO: CLADERA/EFE / Ralf Petzold

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Der Abstiegskampf in der Primera División ist momentan ein derartiges Schneckenrennen, dass es beinahe nicht auffällt, wie schlecht Real Mallorca eigentlich gestartet ist. Der Erstligist gewann nur eines der elf bisherigen Spiele. Zum Vergleich: Das sind genauso viele wie Atlético Baleares in der dritten Liga. Während der Drittligist bereits einmal den Trainer tauschte, sitzt Javier Aguirre bei Real Mallorca fest im Sattel. Noch. „Die nackten Zahlen sind grausam. Es gäbe sicherlich Gründe, um meine Person infrage zu stellen“, gab der Mexikaner nach einem mauen 0:0 im Heimspiel gegen Getafe am Samstag (28.10.) zu.

Es war bereits das sechste Unentschieden. In der kompletten Vorsaison waren es bei Real Mallorca nur deren acht. Mit der Eichhörnchen-Methode kommt der Erstligist jetzt auf neun Punkte, die gerade noch ausreichen, um über der Abstiegszone zu stehen. Drei Punkte Vorsprung hat das Team. Sonderlich anspruchsvoll war der Spielplan für die Mallorquiner bislang aber nicht. Und die Ansprüche des Clubs sind im dritten Jahr in Folge im spanischen Oberhaus gestiegen.

War es in der ersten Spielen noch die Abwehr, die sich löchrig zeigte, klappt es nun auch auf der anderen Seite des Feldes nicht. „Uns fehlt die Kirsche auf der Torte – das Tor. Das dürfte eine Kopfsache sein, denn im Training schießen meine Jungs ein Traumtor nach dem anderen“, so Aguirre.

Viele Schüsse, keine Tore

Gegen Getafe ließ sich den Mallorquinern der Wille nicht absprechen. Im Gegensatz zum Gegner, der vom Anpfiff weg nur auf Zeitspiel aus war und kaum einen Torschuss abgab, spielte sich die Inselelf einige Chancen heraus. „Wir hatten ein Dutzend Torschüsse. Unser Aufwand wird dem Ertrag nicht gerecht. Das alles bringt wenig, wenn wir am Ende nur mit einem Punkt dastehen“, sagte Aguirre.

Auf der Insel konnte Real Mallorca in dieser Saison noch kein Spiel gewinnen, hat aber auch erst eine Partie verloren. Im November steht nur ein Heimspiel an. Am Mittwochabend (1.11.) gewannen die Mallorquiner immerhin in der Copa del Rey auswärts beim Sechstligisten Boiro mit 4:0. Am Samstag (4.11.) geht es auswärts nach Andalusien. Dort ist Betis Sevilla der Gegner. Der derzeitige Tabellensiebte ist seit acht Spielen ungeschlagen.

Am Sonntag (12.11.) darauf empfängt Real Mallorca vor der Länderspielpause dann den FC Cádiz. Sollten die Mallorquiner in beiden Ligaspielen nicht gewinnen können, dürfte das der wahrscheinlichste Moment für einen Trainerwechsel sein.

Atlético Baleares atmet auf

Beim Inselrivalen in der dritten Liga herrscht diese Woche hingegen Erleichterung vor. Am Sonntag holte der Verein des deutschen Eigentümers Ingo Volckmann gegen Melilla den ersten Sieg. Während Aguirres Spieler die Traumtore im Training schießen, zimmerte Roberto Alarcón den Ball im Spiel sehenswert ins Tor. Es war der erste Treffer des Drittligisten nach 413 torlosen Minuten.

Es sollte das einzige Highlight in einem ansonst schwachen Spiel bleiben. Beim Aufeinandertreffen des zuvor sieglosen Letzten gegen den sieglosen Vorletzten war auch kaum mehr zu erwarten. Beide Teams tauschen nun die Plätze. Atlético Baleares kommt nach zehn Spielen nun auf fünf Punkte und hat noch vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Auswärts geht es am Sonntag gegen die zweite Mannschaft von Real Madrid weiter, die von der Legende Raúl trainiert wird.