Mallorca Zeitung

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Bürger sammeln Tausende Unterschriften für die Strandlokale an der Playa de Muro auf Mallorca

Die spanische Küstenregierung hat der Siedlung Ses Casetes des Capellans an der Playa de Muro den Kampf angesagt, doch die Bewohner wehren sich

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Die Idylle erhalten: Die Siedlung Ses Casetes des Capellans an der Playa de Muro fürchtet um ihre Existenz Nele Bendgens

Eine Gruppe von Geschäftsleuten und Einwohnern von Muro hat insgesamt 7.619 Unterschriften im Namen der drei Restaurants und 22 Bungalows an der Playa de Muro gesammelt. Die Bürger reichten sie am Donnerstag (17.11.) beim balearischen Ministerium für öffentliche Aufgaben ein. Grund dafür ist, dass die spanische Küstenbehörde den drei Strandlokalen und den 22 Häuschen der Siedlung Casetes des Capellans den Kampf angesagt hat.

Bauten liegen im geschützten Küstengebiet

In den Augen der Behörde liegen die Bauten im streng geschützten Küstengebiet. Die Chiringuitos Ponderosa Beach, Olimpia Oma&Opa und Can Gavella durften daher bereits in diesem Sommer ihre Terrassen nicht bewirtschaften. Die Bewohner der 22 Strandhäuschen befürchten sogar, dass ihre Bleibe ganz abgerissen wird.

Auf einer Pressekonferenz vor dem Sitz der Balearen-Regierung, dem Consolat de Mar, betonte der Initiator der Unterschriften-Initiative, Jaume Ballester, dass die Entscheidung der Küstenbehörde einen "wirtschaftlichen Schaden" für 70 Mitarbeiter, die für die Restaurants arbeiten und 22 Mitarbeiter in den Strandhäuschen bedeuten würde. "Das Küstengesetz ist seit Jahren in Kraft und es gab noch nie Probleme. Wir verstehen nicht, warum gerade jetzt die Lizenzen entzogen werden", sagte Ballester. Er versicherte, dass die Strandlokale Qualitätstourismus anzögen.

Kompetenz geht an die Balearen

Dabei könnte sich die Situation für die Strandlokale am Freitag (18.11.) ändern. Denn die Küstenbehörde in Madrid tritt die Zuständigkeit für den Küstenschutz auf den Balearen an die Landesregierung ab. Dieser Schritt war bereits im Dezember 2021 angekündigt worden, doch hatte sich immer wieder nach hinten verschoben. Die Küstenbehörde in Madrid richtet sich sehr streng nach dem Schutz der Küsten und handelt häufig gegen den Willen der Gemeinden. Allein in diesem Sommer wurden verschiedenen Strandlokalen die Lizenzen entzogen. Neben den Lokalen an der Playa de Muro durften beispielsweise auch am Naturstrand Es Trenc manche chiringuitos nicht aufgebaut werden.

Mit Leuten verhandeln, die die Interessen der Bürger respektieren

Joan Álvarez, Vertreter der Nachbarschaftsvereinigung Sa Caseta dels Capellans, freut sich über die Übertragung der Zuständigkeiten. "Dieser Wechsel gibt uns die Möglichkeit, mit Leuten zu verhandeln, die uns näher stehen und die Interessen der Bürger der Balearen respektieren", erklärt er. Doch er befürchtet, dass die "wichtigen Entscheidungen weiterhin in Madrid" getroffen würden.

Der Leiter des Restaurants Can Gavella Jaume Perelló hofft, dass die Unterschriftensammlung den politischen Vertretern zeigt, dass "die Menschen auf Mallorca diese Restaurants weiterhin erhalten wollen". Er erinnert sich daran, dass die Balearen-Präsidentin Francina Armengol zu Gast bei ihm war und eine gute Zeit im Lokal gehabt habe. "Hoffen wir, dass sie uns hilft, diese schöne Zeit in unseren Restaurants zu erhalten", sagt er.

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