Schlechte Nachrichten in Sachen Feuerbakterium auf Mallorca: Die Insel wird das massive Abholzen zur Ausrottung des Pflanzenschädlings wohl noch ein paar Monate hinauszögern, aber am Ende nicht verhindern können. Die Experten-Kommission der Europäischen Union, die in der vergangenen Woche die Insel unter die Lupe genommen hat, will es den Balearen nicht erlauben, nur die kranken Bäume auszureißen. Diese sogenannte Eindämmung war die bisherige Praxis der Landesregirung. Um die Plage des Bakteriums Xylella fastidiosa wirksam zu bekämpfen, wird die EU wohl darauf bestehen, im Umkreis von hundert Metern jedes kranken Baumes auch alle potenziellen Wirtspflanzen zu vernichten. Darunter fallen vor allem Mandel-, Öl- und Oleasterbäume sowie mehrere Zierpflanzen.

Eindämmung reicht nicht

Laut Informationen des "Diario de Mallorca" rät die Expertenkommission also davon ab, auf den Balearen das sogenannte Eindämmungsprotokoll anzuwenden. Darauf hatte die Landesregierung gedrängt, um massive Eingriffe in das Ökosystem auf den Inseln zu verhindern. Stattdessen wird wohl das sogenannte Auslöschungsprotokoll vorgeschrieben werden. Dieses Vorgehen würde auf Mallorca einen sichtbaren Schaden verursachen, denn inzwischen sind 156 positive Fälle des Feuerbakteriums nachgewiesen. Auf allen Balearen-Inseln sind es 252. Bislang wurden an etwa 1.800 Pflanzen, die einen Verdacht auf die Krankheit aufwiesen, Proben genommen.

Es bleiben ein paar Monate

Noch hat die EU keine offizielle Entscheidung getroffen. Bislang handelt es sich um eine inoffizielle Mitteilung der Expertenkommission über das Votum, das sie den Behörden in Brüssel empfehlen werden. Möglicherweise werden werden die Balearen die bevorstehende Entscheidung auch noch anfechten. Auf diese Weise lässt sich das massive Abholzen noch einige Monate hinauszögern aber letztendlich nicht anwenden. /tg