Der islamische Religionsführer Aga Khan hat Mallorca derzeit als seinen Liegeplatz für seine Superyacht auserkoren. Die 49 Meter lange „Alamshar“ gilt als eine der schnellsten Yachten der Welt und kann derzeit im Hafen von Port Adriano im Südwesten der Insel bestaunt werden.

Das Schiff soll der 87-jährige Anführer der Ismailiten für 250 Millionen Euro erworben haben. Sein Vermögen wird auf 2,4 Milliarden Euro geschätzt, das er mit seinen zahlreichen Unternehmen und Aktien erwirtschaften soll. Der britische Staatsbürger züchtet Vollblutpferde und besitzt das größte Gestüt Frankreichs.

Plan für schnellste Yacht der Welt scheiterte

Die „Alamshar“, benannt nach einem irischen Rennpferd, wurde 2014 in der britischen Werft von Plymouth Port gebaut, die dafür bekannt ist, Yachten für andere Tycoons wie den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch zu bauen. Aga Khan wollte das Schiff zur schnellsten Privatyacht der Welt machen, technische Probleme verhinderten dies allerdings. Die Yacht erreichte trotz zweier Rolls-Royce-Motoren nie die 70-Knoten-Marke. Die "Alamshar" ist 49,9 Meter lang und bietet Platz für sechs Personen in drei Kabinen und für die Besatzung. Don Shead, der als weltweit führender Designer von Hochgeschwindigkeitsyachten gilt, entwarf die Außenstruktur der Superyacht. Sie fährt unter portugiesischer Flagge.

Die Yacht (Mitte) ist mehr als 49 Meter lang und gilt als eine der schnellsten der Welt. Juanlu Iglesias

Kontakte zum Königshaus

Aga Khan, bürgerlich eigentlich Karim al-Husseini, ist eng mit der spanischen Königsfamilie verbandelt. Er zählt er zu den engen Freunden von Spaniens Altkönig Juan Carlos I. Beide kennen sich schon aus Kindheitstagen und besuchten zusammen ein exklusives Schweizer Internat. Juan Carlos' Tochter, die Infantin Christina, ist für die Aga-Khan-Stiftung in Genf tätig.

Die Glaubensgemeinschaft der Ismailiten ist eine Abspaltung der muslimischen Schiiten. Weltweit folgen ihr rund 20 Millionen Anhänger. Wer den Titel „Aga Khan“ verliehen bekommt, wird als direkter Nachkomme des Propheten Mohammed und damit als deren spiritueller Führer betrachtet. Der 87-Jährige wird als "Karim Aga Khan IV." bezeichnet und ist 49. Imam der Ismailiten. Seinen Hauptwohnsitz hat der derzeit nördlich von Paris.

Aga Khan (re.) mit Alt-König Juan Carlos I. auf Mallorca Redaktion DM

Ehe mit einer Deutschen

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Der milliardenschwere Religionsführer ist für seine Frauengeschichten bekannt. Bis 2011 war er mit der deutschen Gabriele Prinzessin zu Leiningen verheiratet, die für ihn zum Islam konvertierte und den Titel "Begum Aga Khan" erhielt. Aus der Ehe entstand im Jahr 2000 ein Sohn. Wegen zahlreicher öffentlich gewordener Affären endete die Beziehung jedoch mit einer Scheidung, bei der der Prinzessin eine Abfindung von 60 Millionen Euro zugesprochen wurde. Ihren islamischen Titel musste sie abgeben.  /dise