Die "Goodbye-Deutschland-Straße" in Cala Millor auf Mallorca macht sich für die Urlauber zu Ostern schick

„Faneteria“ wird „FanCafeTeria“

In die einstige Faneteria der Familie Büchner zieht, wie berichtet, – erst einmal leise, wie er sagt – Horst Blum. Das Café für „Goodbye Deutschland“-Fans soll um den 8. April eröffnen. „Am 16. ist dann die offizielle Eröffnung mit Tamtam und Promis“, so Blum, der 2013 auf die Insel gekommen ist. Bis dahin sollen das Team und alle Abläufe eingespielt sein. Seit Jens Büchners Tod im November 2018 hatte Blum großes Interesse, den Laden zu übernehmen. Doch andere Auswanderer kamen ihm zuvor. Im Herbst sah Blum bei einem Besuch dann, dass das Lokal leer stand, und sah seine Chance gekommen.

Für sein neues Projekt holte er als Partner noch den Unternehmer Arno Paffendorf mit ins Boot. Gemeinsam eröffnen die beiden nun die „FanCafeTeria“. „Wir unternehmen eine Zeitreise zurück ins Jahr 2019“, verspricht Blum. Als Farben sollen wie zu Büchners Zeiten Türkis, Pastell- oder Cremefarben dominieren. „Jens bekommt wieder seine eigene Ecke, mit dem Fischernetz, an das Besucher ihre Fotos mit ihm heften können.“ Zudem schaue der Sänger „aus einer Wolke vom Himmel herunter“, so der Kölner, der noch keine Fotos vom Inneren des Lokals herausrücken will. Auch die Geschichten anderer „Goodbye Deutschland“-Auswanderer können Besucher dort bald nachlesen. Zu Essen gibt es etwa überdimensionale Hotdogs mit besonderen Saucen und Dips. „Jeder, der bestellt, wird ihn erst einmal fotografieren und um die Welt schicken“, kündigt Blum etwas übermütig an.

Horst Blum vor seiner FanCafeTeria. Privat

Zweite Saison für die Bar 95

Nachbarn, aber auch Konkurrenten von Blums Fan-Café sind Michaela (Michi) und Frank Wienhusen von der Bar 95. Für die Düsseldorfer, die im Frühjahr 2021 mit ihren beiden Kindern Kilian und Luna ausgewandert sind, ist 2022 erst die zweite Saison. Das erste Jahr sei aufregend gewesen, dennoch sei man zufrieden. „Die Wintermonate über war es ruhig, aber es sind trotzdem einige Gäste gekommen“, so die 45-Jährige, die sich sicher ist, dass auch die neu gemachte Straße den Auswanderern zugutekommen wird.

Ab April ist die Bar 95 wieder täglich geöffnet, und auch eine neue Kellnerin ist zur Unterstützung im Einsatz. „Wir haben die Bar neu gestrichen und die Decke über der Bar erneuert“, erzählt die Auswanderin, die damals schnell zusagte, als der Immobilienmakler ihr das Lokal in der „Goodbye Deutschland“-Straße anbot. „Jenny und ich haben uns vom ersten Tag an gut verstanden, auch unsere Kinder sind befreundet.“

Familie Wienhusen von der Bar 95. Privat

Jenny Delüx: Jubiläum mit Modenschau

Wie es sich für eine Boutique-Betreiberin gehört, organisiert Jenny Matthias für die Opening-Feier ihres Ladens „Jenny Delüx“ am 16. April eine Modenschau. Dabei will sie auch Neues aus ihrer Kollektion „handmade in Germany“ präsentieren. Ihren Laden hatte die 35-Jährige Ende 2010 eröffnet, seit 2012 hat sie auch eine eigene Kollektion. Statt 2020 wie geplant das zehnjährige Bestehen des Ladens zu feiern, organisiert sie nun 2022 eben ein „Kollektions-Jubiläum“.

Ähnlich wie Blum macht Jenny Matthias, die mit Jens Büchner einen gemeinsamen Sohn hat, ihren Laden am 1. April zunächst allein auf. Nach dem Opening bekommt auch sie dann Unterstützung durch eine Angestellte. Seit dem Tod ihres Ex-Partners sei sie gesundheitlich angeschlagen gewesen, habe das Geschäft über Online-Verkäufe über Wasser gehalten. „Jetzt geht es mir besser“, so Jenny Matthias, die schon mit vielen Besuchern rechnet. „Viele Fans haben mir bereits geschrieben, dass sie auf jeden Fall dabei sein werden.“

Vorbereitungen im Laden von Jenny Matthias. Privat