Kleine Zeitreise in die noch nicht allzu entfernte Vergangenheit: Es ist 2020, weltweit zwingt die Pandemie die Menschen dazu, zu Hause zu bleiben. In Spanien sind die Ausgangssperren besonders weitgehend. Die Niederländerin Michelle van der Werff trifft es richtig hart: Sie ist Eventplanerin, in einer Zeit ohne Veranstaltungen gibt es da nicht viel zu tun. „Meine Freunde in den Niederlanden haben angefangen, viel zu kochen und dabei Lieferservices ausprobiert, die ihnen Rezepte und Zutaten direkt nach Hause brachten“, erzählt van der Werff.

Die heute 32-Jährige fand die Idee toll. Doch Angebote wie beispielsweise Hellofresh in Deutschland gab es auf Mallorca zur Zeit der Pandemie nicht. „Also habe ich mit Bolsita verde (deutsch: grüne Tüte) selbst einen solchen Service gegründet“, erzählt van der Werff.

Ausschließlich vegetarische Gerichte

Bolsita verde gibt es nun schon seit zwei Jahren. Wer will, kann sich für drei bis sechs Tage pro Woche Zutaten und Rezepte liefern lassen. Das Abo ist flexibel. In einer Woche müssen es zwar mindestens drei Tage sein, danach kann aber auch wieder pausiert werden. „Ich habe Kunden, die sich damit einmal im Monat etwas gönnen, und andere, die fast täglich unsere Rezepte kochen“, sagt van der Werff. Sämtliche Gerichte sind vegetarisch, die Zutaten, soweit es geht, von Mallorca.

Die Gründerin bezeichnet die eigens von einem Chef entworfenen Rezepte als „idiotensicher“. Alles kommt schon abgemessen in Gläsern und Papiertüten. Das Gemüse muss nur noch geschnitten werden, ansonsten können Kunden direkt die Zutaten zusammenschütten. Die Gläser werden danach wieder an van der Werff zurückgegeben, um sie neu zu befüllen. Dadurch vermeidet die Niederländerin Verpackungsmüll.

Bolsita verde

Wer den Service probieren will, kann sich im Internet unter bolsitaverde.es anmelden. 

Zwei Portionen an drei Wochentagen kosten beispielsweise 45 Euro pro Woche.