Dem Schauspieler, Regisseur, Produzenten und Unternehmer Til Schweiger gehört das moderne Barefoot Hotel samt Barefoot Restaurant in Portocolom zwar nicht – dahinter steckt die Arcona-Gruppe –, aber er ist Namensgeber und hat das Interiorkonzept verantwortet.
Die Idee und die Umsetzung
Auch die Philosophie, die hinter dem schon im Sommer 2022 eröffneten Haus steckt, ist Schweiger-affin: leger, naturnah, nachhaltig, entspannt und ungezwungen. „Til ist vor allem auch die Haptik wichtig, also wie sich etwas anfühlt. Deshalb nutzen wir beispielsweise im ganzen Haus nur Leinen – für Bettwäsche wie für Servietten. Plastik ist tabu“, sagt Björn Wild, seit Frühjahr der neue und erfahrene Hoteldirektor. Und natürlich wird hier auch besonders in der Gastronomie auf die Nutzung von hiesigen Produkten großen Wert gelegt.
Da gibt es zum einen das Pool-Restaurant mit Snacks und leichten Gerichten und zum anderen das Barefoot Restaurant. Richtig gestartet hat Letzteres erst in diesem Juni – Konzept, Preise und Personal waren zuvor noch ganz andere. Es ist ein respektables Lokal geworden, hübsch anzuschauen, mit seinen großen, nach oben zu öffnenden Fenstern, der Terrasse zum Meer hin, mit seinen witzig- cleveren wie attraktiven Fensterbanksitzen samt Korbtischen davor, die bei Restaurantschluss einfach hochgezogen werden und dann so aussehen wie Lampenschirme, sowie einem Innenhof. Den pittoresken Hafen im Blick, sitzt man an der Promenade von Portocolom inmitten von hellen Naturtönen, Gordiola-Lampen, viel Holz und Flechtwerk sowie Bambus als Raumtrenner.
Das kommt alles auf die Teller
Für die Küche konnten die Verantwortlichen einen versierten Koch gewinnen, den Mallorquiner Florián García (46). Er stand schon in den Schörghuber-Hotels Castillo Son Vida, Arabella Sheraton und St. Regis Mardavall am Herd sowie auch in den Hotels Valldemossa und Cort, jeweils an der Seite von José Rodriguez.
Die Karte basiert vorrangig auf Gerichten spanisch-mallorquinischer Herkunft, hinzu kommen ein Touch Italien sowie demnächst einige Favoriten von Til Schweiger wie etwa ein Mangosalat mit Avocado und Koriander, marinierter Thunfisch im Tataki-Stil auf Zucchini-Mandel-Bett oder Zitronen-Spaghetti mit Parmesan. „Frisch, authentisch, natürlich, nicht zu viel Chichi, sondern ehrliche gute Küche mit Pfiff“, hat sich Til Schweiger gewünscht.
Eine Küche obendrein, die auch die Insel und das Land widerspiegeln soll, zum Beispiel mit mallorquinischen Gerichten wie der Coca mit Paprika, Makrelenstücken und Gurkengelee, den Botifarró-Kroketten mit Aprikose oder dem panierten St.-Peter-Fisch mit einem dekonstruierten Tumbet (Gemüse und Tomatensauce getrennt).
Spanisch sind die in Tempura-Teig ausgebackenen Tintenfischstücke mit frittierten Kapern sowie Zitrus- und Kartoffel-Aioli oder auch das zart geschmorte Presa-Fleisch (vom Schweinerücken) mit einem mehrstündig angesetztem Jus, dazu Kohlgemüse mit einem Hauch von Joselito-Schinken als „Mantel“ und als feiner Kontrast ein Apfelpüree.
Einen kulinarischen Schwenk zur Schwesterinsel Menorca bietet das Dessert „Pomada“ mit in Gin getränkten Honigmelonenwürfeln und Zitronensorbet mit Limetten-Abrieb auf Knuspergebäck. Genau das Richtige für heiße Tage. Abseits von den Balearen und Spanien können sich die Gäste aber auch etwa an Trüffel-Spaghetti, Wassermelonensalat mit Feta-Käse, Wolfsbarsch, Seezunge, Rinderfilet und Lammkeule laben.
Promi- und hundefreundlich
Dabei inkludiert der sympathische, engagierte Chefkoch García jeweils kleine innovative Ideen, mit denen er die Gerichte kreativ-überraschend belebt und sie etwas anders aussehen und schmecken lässt. Das macht den Gästen viel Freude, was man auch einigen Prominenten anmerkt, die ebenfalls den Weg hierher finden (Vorspeisen 9–19 Euro, Hauptspeisen 17–32 Euro, Desserts 9–10 Euro). Apropos: Hunde sind erlaubt, im Hotel wie im Restaurant.
