Da hat man nun eine nagelneue Superyacht und was unternimmt man mit ihr? Jack Ma, der Gründer des Onlinehandels-Giganten Alibaba und zumindest bis vor einigen Monaten reichster Mann Chinas, lässt es erst einmal gemächlich angehen. Das 88 Meter lange und geschätzte 170 Millionen Euro teure Designer-Schiff war erst im Dezember 2020 ausgeliefert worden.

Anstatt damit mal schnell um die Insel zu fahren und den Torrent de Pareis in Augenschein zu nehmen, hat er sich in den vergangenen Tagen in Ruhe mit dem Südwesten Mallorcas vertraut gemacht. Am Montag lag seine "Zen" vor Palma, am Dienstag vor Port d'Andratx, am Mittwoch vor Santa Ponça unweit der Malgrats-Inselchen und am Donnerstag wieder in der Bucht von Palma, unweit des Flughafens. Womöglich ist ja auch schon Abreisetag.

Der Alibaba-Gründer hat dabei auch gegen einen Landgang nichts einzuwenden. Nach MZ-Informationen schaute er am Dienstag in Port d'Andratx vorbei und erwarb in dem Einrichtungsladen Ambiente bei Betreiberin Beate Blum eine ein wenig chinesisch anmutenden Figur. Kostenpunkt: 69 Euro. So ein Schiff will ja auch eingerichtet sein.

Von dem chinesischen Milliardär Jack Ma im Einrichtungsladen Ambiente in Port d'Andratx erworbene Figur. Sylvia Nowèl

Jack Ma war laut der Hongkonger Zeitung "The Standard" am Samstag in Begleitung anderer "Milliardäre und Geschäftspartner" auf Ibiza gelandet und dort eingeschifft. Am Montagnachmittag kam er mit der "Zen" vor Mallorca an.

Der Alibaba-Gründer tritt kaum noch in der Öffentlichkeit auf, seit er im Oktober 2020 Shanghai eine folgenschwere Rede hielt, in der er den von staatlichen Banken dominierten Finanzsektor des Landes als veraltet und rückständig kritisierte. Der ungewöhnlich forsche Angriff hatte zur Folge, das der Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant Group plötzlich abgeblasen werden musste und Jack Ma bei der politischen Führung offenbar in Ungnade fiel.

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Jack Ma, der Alibaba-Gründe war zumindest bis vor Kurzem der reichste Mann Chinas. Christophe Petit Tesson/EPA/dp

Peking hatte die Technologie-Branche über Jahre hinweg kaum reguliert, fährt aber seit 2020 einen härteren Kurs. Alibaba etwa ist im April mit einer saftigen Kartellstrafe in Höhe von 18,2 Milliarden Yuan (2,818 Milliarden US-Dollar) belegt worden, der höchsten Strafe dieser Art in der Geschichte des Landes. Auf der Rangliste der reichsten Menschen Chinas des Hurun-Magazins ist der 57-jährige Jack Ma inzwischen auf Platz eins von dem chinesischen Mineralwasser-König Zhong Shanshan abgelöst worden. /ck (mit Agenturen)