Sänger und Musikproduzent Matthias Distel, besser bekannt als Ikke Hüftgold, holt derzeit Hunderte ukrainische Flüchtlinge von der polnisch-ukrainischen Grenze nach Deutschland. Möglich ist das durch seine Stiftung, die Summerfield Kids Foundation.

Als er die Bilder des russischen Angriffs auf ein Atomkraftwerk sah, sei für ihn schnell klar gewesen, dass er unbedingt helfen will. "Ich bin in die Firma gefahren und habe eine Krisensitzung anberaumt. Mit meinem Geschäftspartner war dann schnell klar, dass wir 10 bis 20 Menschen in Sicherheit bringen können. Eine Stunde später zeigte sich: Wir schaffen auch 50", so Distel zur MZ.

Ikke Hüftgolds Stiftung vermittelt die geflüchteten Ukrainer an Familien in Deutschland

Das Team engagierte ein Busunternehmen und legte 50.000 Euro bereit, um die Aktion zu starten. Danach wurde die ursprünglich als kleines Hilfsprojekt angelegte Aktion zunehmend größer. "Morgen früh kommt der 404. Gast aus der Ukraine. Gerade ist ein Bus mit 133 Leuten unterwegs. 271 sind bereits an Familien vermittelt", erzählt Distel, der mit seiner Familie und seinen beiden Kindern (15 & 18) aktuell in Limburg lebt.

Matthias Distel, besser bekannt als Ikke Hüftgold. Privat

Zu zwölft sei das Team an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren und wurde dafür auch vom Kamerateam der Sendung "Stern TV" begleitet. "Wir planen gerade neue Standorte in Celle, Hannover und Bayern und wollen dort unsere Erfahrung weitergeben. Bis Anfang nächster Woche werden wir 1.000 Menschen aus der Ukraine geholt haben", prognostiziert Distel.

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Seine Auftritte als Sänger in Südtirol hat er am vergangenen Wochenende abgesagt. "Ich plane, am Samstag wieder einen Auftritt zu machen. Es muss irgendwie weiter gehen. Ich mache das mit keinem guten Gefühl, aber wir brauchen nach der Pandemie jede Möglichkeit, um für die Stiftung Geld einzufahren", so Distel.

Erst vor Kurzem sprach die MZ mit Distel über seine Rückkehr an den Ballermann. Der Partysänger tritt am 21. April bei der Eröffnungsfeier der neuen Stürmer Arena auf. "Stefan Stürmer ist auch mit an die Grenze gefahren, hat zusätzlich 5.000 Euro gespendet und zwei Transporter zur Verfügung gestellt. Die ganze Aktion ist eine riesige Teamleistung", so Distel.