Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an der Meerespromenade in Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca ist es am Mittwoch (4.5.) zu einer lautstarken Diskussion zwischen Beamten der Ortspolizei und dem TV-Auswanderer Steff Jerkel gekommen.

Jerkel betreibt an der Meerespromenade gemeinsam mit seiner Partnerin Peggy Jerofke die Lounge "Martiki". Durch die langanhaltenden und sich immer wieder verzögernden Renovierungsarbeiten am Paseo Marítimo hat das Lokal in diesem Jahr bisher noch nicht wiedereröffnet - auch, weil zunächst unklar war, wie groß der Außenbereich des "Martiki" nach Fertigstellung der Promenade sein werde.

Lizenz für "schöne, große Terrasse"

Jerkel erklärte am Donnerstag (5.5.) gegenüber der MZ, dass er letztlich eine Lizenz für eine "schöne, große Terrasse" bekommen habe, worüber er sehr "happy" war. Dann jedoch hätten sich Nachbarn über den großflächigen Außenbereich beschwert. "Jetzt war die Polizei mit Vertretern des Rathauses gestern da und sie wollen uns die Terrasse wieder wegnehmen", so Jerkel. Als er auf die gültige Lizenz hingewiesen habe, sei ein Polizist "völlig ausgeflippt" und habe Jerkel "vor versammelter Mannschaft angeschrien".

"Für mich ist das ein Skandal, das ist nicht normal, das würde keinem Mallorquiner passieren. Es ist Schikane und Willkür", ereifert sich Jerkel. Es könne nicht sein, dass bereits ausgestellte Lizenzen einfach so wieder entzogen würden. "Uns vergeht gerade komplett die Lust hier. Aber ich sehe das auf keinen Fall ein und werde da auch ganz weit gehen, um das zu verhindern", so Jerkel.

Polizei: "Jerkel hat uns wie Sch... behandelt"

Auf Anfrage der MZ weist der Chefinspektor der Ortspolizei von Capdepera den Vorwurf der Willkür zurück. Er selbst sei am Mittwoch vor Ort gewesen. "Wir haben mit seiner Partnerin sehr sachlich über das Thema gesprochen. Er selbst kann kein Spanisch, hat sich aber plötzlich eingemischt und uns wie Sch... behandelt", berichtet der Beamte.

Tatsächlich habe die Gemeinde die Genehmigung für den großen Terrassenbereich zunächst ausgestellt, habe nun aber die Widerrufung derselben eingeleitet. Dies habe jedoch nichts mit der Nationalität der Inhaber zu tun, sondern mit dem Regelverstoß bezüglich der beantragten Fläche.

"Wir haben die Genehmigung unter der Voraussetzung erteilt, dass niemand eine Fläche beantragt, die eindeutig nicht mit der Gemeindeverordnung in Einklang zu bringen ist", so der Chefinspektor. Jerkel habe nun auch Anspruch auf Abschnitte der Nachbarn sowie den Teil einer Straßenecke gestellt, wie bei Ortsbegehung nun eindeutig festzustellen gewesen sei.

"Genauso wie es jetzt ist, haben wir es beantragt und dafür eine Lizenz bekommen", sagt hingegen Jerkel. Ein Ingenieur habe die dann genehmigte Terrassenfläche genau ausgemessen. Anders als von dem Chefinspektor dargelegt, habe er sich in der Diskussion im Übrigen respektvoll verhalten.

Jerkel hatte sich schon im Vorfeld kritischer über die Arbeiten an der Promenade geäußert als einige andere Gastronomen. Er will die schon mehrfach verschobene Eröffnung des "Martiki" am Freitag (6.5.) auf jeden Fall durchziehen.

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Stand der Arbeiten an der Promenade

Aktuell ist die Promenade vom Hafen bis zum kleinen Hundestrand Na Ferradura passierbar, wenn auch noch einige Arbeiten anstehen. Von Na Ferradura bis zum großen Son-Moll-Strand ist noch immer kein Durchkommen. Laut MZ-Informationen werden die Arbeiten noch in etwa bis Mitte Juni andauern. Das Rathaus lehnt es aber weiterhin ab, einen offiziellen Endtermin bekanntzugeben.