Der aus dem Vox-Format "Goodbye Deutschland" bekannte Auswanderer Steff Jerkel hatte es schon geahnt, seine Partnerin Peggy Jerofke war bis zuletzt optimistisch: Das Rathaus hatte ihnen zugesagt, dass sie ihr Martiki inklusive neuem, verkleinerten Außenbereich Mitte April eröffnen können und bis dahin zumindest eine provisorische Lösung für die Bauarbeiten an der Promenade gefunden ist. Doch wenige Tage vor der Deadline sieht es dort für Jerkel nach allem, aber nicht nach Eröffnung aus.

"Die Verantwortlichen im Rathaus sagen zwar, wir könnten am Freitag (15.4.) eröffnen, doch die Straße ist noch eine riesige Baustelle. Auch bei uns vor der Türe ist noch nichts gegossen, überall ist stattdessen Sand. Es macht keinen Spaß, inmitten einer Baustelle zu eröffnen", findet der Auswanderer.

Eröffnung zwischen dem 20. und 25. April

Wegen der Verzögerungen bei den Bauarbeiten will das Auswanderer-Paar die Eröffnung nun auf die Tage zwischen dem 20. und 25. April verschieben. "Wir werden auf jeden Fall noch im April eröffnen", so Jerkel. Damit es jederzeit los gehen kann, ist das Personal schon ab dem 15. April angestellt. "Es ist viel Geld, dass uns verloren geht, auch weil der Ansturm nach Ostern erst einmal wieder vorbei ist und wir die Angestellten erst einmal für nichts bezahlen", so Jerkel. Viele, auch bei den Nachbarlokalen, seien schon abgesprungen. Für sie muss Jerkel nun Ersatz suchen.

Auch sonst gibt es bis zur Eröffnung noch einiges zu tun. "Wir stellen einige Geräte von Gas auf Elektro um, müssen daher Leitungen verlegen", erzählt Steff, der zuletzt vom Elektriker immer wieder versetzt wurde. "Ohne den können wir aber gar nichts machen", bedauert der Auswanderer, den ihn am Montag (11.4.) endlich angetroffen hat und nun "nicht mehr aus den Augen lässt", wie er etwas angespannt sagt.

Peggy Jerofke und Steff Jerkel mit ihrer gemeinsamen Tochter. Privat

Zudem wartet das Paar derzeit auch noch auf die Lieferung einer Plasma-High-End-Lüftungsanlage. "Die müssen wir einbauen, da die Nachbarn sich beschwert haben, dass es bei ihnen nach Essen riecht", so Jerkel. 30.000 Euro habe die Anlage gekostet. Eigentlich hätte sie schon vor zwei Wochen da sein sollen. Doch wegen des Russland-Ukraine-Kriegs habe sich die Lieferung verzögert.

"Wir hätten trotzdem schon aufgemacht mit Cocktails und kalter Küche", erzählt Jerkel. "Trotzdem wäre es natürlich schöner gewesen, gleich wie gewohnt aufzumachen." Er bekomme derzeit viele Reservierungen, die er zunächst absagen muss.

Auch die Möbel für den neuen Außenbereich müssen die Auswanderer noch endgültig anpassen, da die größflächigen für den alten Außenbereich nicht mehr passen. Und schließlich hoffen Peggy Jerofke und Steff Jerkel weiterhin, dass sie zeitnah ein zweites Martiki eröffnen können, vielleicht sogar auf Mallorca.

Der Innenraum des Martiki. Steff Jerkel

Zweites Martiki auf Mallorca?

Steff Jerkel würde gerne das ehemalige Café del Sol in unmittelbarer Nähe zum Strand von Cala Millor pachten und dort ein zweites Lokal aufmachen. "Es ist für mich das schönste Lokal auf Mallorca. Das Inventar des Vorbetreibers habe ich schon aufgekauft, denn die ehemaligen Pächter mussten es der Stadt leer übergeben", erzählt Jerkel der MZ. "Falls die Übernahme nicht klappt, habe ich einen Trödelhandel", scherzt er.

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Die Chancen, dass er das Lokal letztlich bekomme, stünden derzeit "gar nicht einmal so gut". Er selbst kenne schon zehn andere Interessenten, die sich beworben hätten. Der Auswanderer habe zudem mitbekommen, dass sich die Küstenschutzbehörde eingeschaltet hat, nachdem der Pachtvertrag des Vorbetreibers mit der Stadt ausgelaufen war. Für Jerkel und seine Familie wäre es dennoch ein Traum, wenn sie das Lokal am Ende bekämen. "Der Vorbetreiber hatte das ganze Jahr geöffnet. So bräuchte ich meine Familie im Winter nicht zu verlassen", so Jerkel, der sich zuletzt nach einem Lokal auf den Kanaren umgesehen hat.

Seit 14 Jahren leben der Klempner und Versicherungsvertreter und die gelernte Kauffrau auf Mallorca, die meiste Zeit davon wurden sie immer wieder von Vox-Teams begleitet. Die Fans konnten miterleben, wie das Paar im Laufe der Jahre mehrere gastronomische Lokale in Cala Ratjada eröffnete, rentabel betrieb und später wieder verkaufte. Schon lange gehören Peggy und Steff zu den Stars von „Goodbye Deutschland", mit denen besonders häufig gedreht wird. Im Mai 2021 eröffneten sie an der Promenade von Cala Ratjada das "Martiki".