Es ist ein Naturphänomen, das sich regelmäßig im Frühjahr über der Inselgruppe Cabrera im Süden von Mallorca wiederholt. Über dem Archipel taucht eine Wolkenformation auf, die – mit sehr viel Phantasie – einem sitzenden Mann ähnelt. Das etwa vom Es-Trenc-Strand oder Colònia de Sant Jordi gut zu beobachtende Wetterphänomen ist so verankert, dass die Wolke einen eigenen Namen hat:"En Jordà".

Was auf den ersten Blick wie ein eher harmloses Wölkchen wirkt, ist in Wirklichkeit ein Anzeichen dafür, dass sich das Wetter ändert. Denn "En Jordà" ist ein ziemlich sicherer Indikator dafür, dass es nicht nur regnen wird, sondern dass ein Gewitter ansteht.

Luftmassen treffen auf Cabrera

Die Erklärung liegt in der kleinen Inselgruppe selbst begründet. Die Klippen von Cabrera sind die erste Hürde für Luftmassen, die sich aus dem Südwesten in Richtung Mallorca bewegen. Aus der Richtung kommen häufig Unwetter auf die Insel zu. Aufgrund des Widerstandes schichtet sich die Meeresluft in Form von Wolken auf, was fast unmittelbar zu Niederschlägen führt.

Das Phänomen wird in manchen traditionellen Liedern und Gedichten der Insel erwähnt. In Llucmajor etwa heißt es: Tu qui estàs a damunt s'era/ i has dit que no plourà/ gira't a devers la mar/ veuràs En Jordà que està /eixancat damunt Cabrera (Du, der auf dem Acker bist/ und sagst, dass es nicht regnen wird/ dreh dich mal Richtung Meer um/ und du wirst En Jordà sehen/ der sich über Cabrera auftürmt).

In Santanyí weiß man hingegen: En Jordà damunt Cabrera/ s'és alçat molt furiós/ ell fa trons de dos en dos/i es mal temps queda darrera (En Jordà über Cabrera/hat sich wütend erhoben/ er schießt Donner heraus/ und das schlechte Wetter bleibt hintendran).

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Mehr Informationen zu dieser Wolke finden Sie übrigens in der Dauerausstellung im Museum von Cabrera. /pss