Rosa Alonso heißt die Frau, die vergangenen Dienstag (1.8.) den Stuhl, auf dem König Felipe VI. zum Essen Platz genommen hatte, aus der Vermutería San Jaime in Palma de Mallorca gestohlen hat. Die Bewunderin der spanischen Königsfamilie stammt aus der Provinz Salamanca und lebt seit 36 Jahren auf Mallorca.

In einem Video-Interview mit der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" sprach Alonso über ihre Beweggründe und die Umstände, wie es zu der kuriosen Aktion kam. Sie entschuldigte sich dafür, dass sie "etwas getan habe, was man nicht tun sollte". Sie wolle mit dem Besitzer des Restaurants sprechen und den Stuhl zurückgeben oder ihn bezahlen. Mittelfristig würde sie sich wünschen, dass das Möbelstück "versteigert wird und der Erlös an eine Einrichtung für Kinder mit Down-Syndrom geht".

Zwei Stunden warten bei fast 40 Grad

Auf den Einwand, dass der Stuhl ihr aber nicht gehöre, sagte sie: "Er ist gestohlen, das ist das Problem. Deshalb bereue ich, was ich getan habe, denn es ging mir nie um Geld. Der Grund war persönlicher Natur, denn ich bewundere und respektiere den Monarchen und die königliche Familie." Die Spanierin glaubt, dass die Verbreitung der Nachricht ihre guten Absichten in Bezug auf die Monarchie stützt. "Wenn es erst einmal bekannt ist, möchte ich, dass man weiß, dass dies eine Art ist, den König willkommen zu heißen und ihm für all das Gute zu danken, das er für Mallorca und die Balearen getan hat."

Doch wie kommt jemand auf die Idee, sich einen Stuhl anzueignen? "Ich war in Versuchung und habe es getan, es war nicht geplant", so Alonso. "Ich habe am Dienstagmittag bei fast vierzig Grad fast zwei Stunden darauf gewartet, dass Felipe VI. sich vom Tisch erhob. Ich kam gerade vom Lottospielen im El Corte Inglés. Während sie aßen, ging ich von einer Seite zur anderen und versteckte mich, um die Aufmerksamkeit der Leibwächter nicht zu erregen. Es hilft, blond zu sein", erklärte sie.

Rosa Alonso demonstriert, wie sie den Stuhl nach Hause transportiert hat. B.RAMON

Begnadigung durch Königin Letizia persönlich

Der Moment der Wahrheit rückte näher. "Ich beobachtete alles wie ein Luchs, bis Unsere Majestät aufbrach, dann ergriff ich den Stuhl, als ob ich ihn zu einem anderen Tisch stellen würde, und als sie nicht hinsahen, nahm ich ihn mit nach Hause. Mein Herz schlug den ganzen Weg lang wie verrückt", so die Spanierin. Der Weg nach Hause sei nicht weiter schwierig gewesen, als blonde Frau habe sie keinen Verdacht erregt. Alonso hätte nie gedacht, dass sie einmal in so etwas verwickelt sein würde, "weil es ein Diebstahl ist und ich noch nie gestohlen habe. Alles, was ich auf der Straße gefunden habe, habe ich der Polizei übergeben, das letzte Mal war es eine Brieftasche mit dem Handy eines Soldaten".

Die Diebin hatte Glück, denn sie wurde von Königin Letizia persönlich begnadigt, die am Donnerstag während des Marivent-Empfangs mit viel Humor auf die Ereignisse einging. Darauf angesprochen, sagte Alonso: "Ich finde das sehr gut, und ich bin stolz auf Ihre Reaktion in diesen Zeiten, in denen die Krone nicht respektiert wird. Mal sehen, ob der König und die Königin dank dieser Aktion öfter nach Mallorca kommen. Und wenn ihr Terminkalender es zulässt, sollten sie auch meine Heimatstadt Sotoserrano besuchen. Ein Gruß an den Bürgermeister, Miguel Ángel."

"Eine große Ehre, dass mein Hintern dort sitzt"

Während sie nun nach einem diplomatischen Ausweg aus dem Stuhlkonflikt sucht, beharrt Alonso auf ihrer Geistesstärke. "Ich fühle mich großartig, aber habe Angst, ein Bußgeld zahlen zu müssen – das macht niemand gerne." Der Stuhl solle vorerst bei ihr zu Hause bleiben. "Ich beharre darauf, dass es eine große Ehre ist, dass mein Hintern dort sitzt, wo der Hintern des Königs Platz genommen hat".

Die Zukunft wird es entscheiden, während Alonso über die Spekulationen scherzt, sie wolle den Restaurantstuhl auf Wallapop verkaufen. "Ich will kein Geld, ich brauche es nicht", sagte sie. In der Zwischenzeit nimmt sie den Trubel, der um sie entstanden ist, sportlich: "Ich bin ein bescheidener Mensch, der sich mit allen gut versteht, aber ich kümmere mich nur um die Meinung derer, die mir am nächsten stehen. Sollen die anderen doch denken, was sie wollen. Ich muss nur drei oder vier Tage warten, bis sich der Sturm gelegt hat." /bro