Die Ortspolizei von Palma de Mallorca hat seit Beginn des Sommers die Schließung von fünf Einrichtungen an der Playa de Palma auf Mallorca beantragt. Ende Juli hatte die Balearen-Regierung bereits verkündet, vier Lokale und Geschäfte zu schließen, seitdem ist nun offenbar ein weiteres hinzugekommen. Die Betreiber der fünf Lokale haben laut der Polizei gegen das Anti-Sauftourismus-Gesetz verstoßen. Konkret wird den Unternehmern vorgeworfen, Alkohol außerhalb der genehmigten Zeiten sowie an Minderjährige ausgeschenkt zu haben.

Ob es sich bei den bestraften Einrichtungen um Bars, Restaurants oder Kioske handelt, ist nicht klar. Ebenso werden die Namen der betroffenen Lokale aus Datenschutzgründen nicht weitergegeben.

Das Anti-Sauftourismus-Gesetz sieht Strafen von 1.000 bis 600.000 Euro vor. Dabei geht es nach der Schwere des Verstoßes. Der Ausschank von Alkohol an Minderjährige gilt als sehr schwerer Verstoß und wird mit 60.001 bis 600.000 Euro bestraft.

Auch Schließungen in Magaluf

Auch die von britischen Urlaubern dominierte Partyhochburg Magaluf in der Gemeinde Calvià ist von drohenden Schließungen betroffen. Betreibern von Lokalen wurde zum einen der Ausschank von Alkohol außerhalb der erlaubten Zeiten und zum anderen sexistische Werbung vorgeworfen. Neben den Schließungen hat die Balearen-Regierung in über 90 Fällen Ermittlungen wegen Verstößen gegen das Gesetz eingeleitet. Zu den Vorwürfen gehören unter anderem Werbung für alkoholische Getränke, Anbieten von Touren auf sogenannten Party-Boats und Erniedrigung von Frauen.

Darum geht es in dem Gesetz

Das Gesetz war im Januar 2020 per Eil-Dekret verabschiedet worden. Wegen der Corona-Pandemie blieb es aber lange unbeachtet. Verboten sind unter anderem organisierte Sauftouren durch Bars, der Verkauf von Alkohol in Geschäften zwischen 21.30 Uhr und 8 Uhr morgens, Angebote wie "2 zum Preis von 1" oder auch das Flatrate-Saufen in Bars, wo ein Pauschalpreis für den Abend gezahlt wird und man so viel trinken kann, wie man möchte.