Die Diskussion um die Überwachungskameras in der Kneipe "Krümels Stadl" auf Mallorca geht in die nächste Runde. In der vergangenen Woche hatten Sat. 1 und die Mallorca Zeitung über die Videoüberwachung im Lokal in Peguera sowie in einer Mitarbeiterwohnung berichtet. Nun legt Sat.1 nach. Dem Fernsehsender liege ein Video vor, auf dem in einem der Waschräume eine "offenbar stark angetrunkene" Frau zu sehen ist.

Das Video sei im Juni 2022 entstanden, erklärt TV-Anwalt Ingo Lenßen. Die Frau, die darin zu sehen ist, habe sich bei ihm gemeldet. "Sie ist in einer desorientierten Phase ihres Lebens zu sehen. Das könnte ein rechtliches Nachspiel haben", so Lenßen in der "Akte."-Sendung am Donnerstagabend (13.7.).

Marion "Krümel" Pfaff soll das Video in einer Whatsapp-Gruppe ihrer Mitarbeiter geteilt haben, in der sich "circa sechs Personen" befinden, so der Sender. Zu sehen ist, wie die Ex-Mitarbeiterin betrunken durch die Toilette torkelt. "Sie wird vor ihren ehemaligen Kollegen bloßgestellt. Durch das Teilen kann das Video unkontrollierbar weitergeleitet werden. Dass wir es zugespielt bekommen haben, beweist das", sagt Lenßen.

Auch Marion Pfaff kommt in der Sendung zu Wort. Dass sie das Video lediglich gegenüber sechs Personen geteilt habe, stelle keine Verbreitung dar, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Zumal es am 2. Juni 2022 zu einem Vandalismus-Vorfall in den Waschräumen gekommen sei. Jemand habe die Toilettentür eingetreten, und die Frau zähle zum Kreis der Verdächtigen. Im Übrigen vertraue sie darauf, dass die aufgrund einer Anzeige eines ehemaligen Mitarbeiters eingeleiteten Ermittlungen gegen sie eingestellt werden.

Das spanische Datenschutzgesetz sieht vor, dass Kameraufnahmen nach 30 Tagen gelöscht werden müssen. Zudem hat außer dem Inhaber der Kamera, der Polizei und Sicherheitsfirmen niemand Zugriff auf die Aufnahmen. Videos dürfen unter keinen Umständen verbreitet werden.

Was ist eigentlich in Krümels Stadl passiert?

Zuvor hatte sich ein ehemaliger Mitarbeiter im Krümels Stadt, dem gekündigt worden war, nach seiner Entlassung an die Medien gewandt, und auf die Überwachungskameras hingewiesen. Den Fall griff auch der Fernsehsender Sat.1 auf, der gerade mit Ingo Lenßen "Die Strandkanzlei" auf Mallorca drehte. In der am 6. Juli ausgestrahlten Sendung ging es zum einen um zwei Überwachungskameras in der Mitarbeiterwohnung. Der Mitarbeiter hat deswegen Anzeige bei der Guardia Civil gestellt. Die Polizei bestätigte der MZ, dass in dem Fall ermittelt wird. Marion Pfaff verweist darauf, dass es sich lediglich um "blinkende Attrappen" gehandelt habe.

Zudem berichtete der Mitarbeiter von einer Videoüberwachung in den Waschräumen der beliebten Kneipe in Peguera. Wie das Sat.1-Team sowie Beamte der Ortspolizei Calvià nachprüfen konnten, waren in den Rauchmeldern zwei Kameras versteckt.

„Eine der Kameras ist im Frauenwaschraum direkt auf die Klotür ausgerichtet. Wird diese Tür offen gelassen, verletzt das die Intimsphäre“, heißt es im Polizeiprotokoll. Die Beamten hätten die Wirte darauf hingewiesen, dass die Kameras abmontiert werden müssen. „Am nächsten Montagmorgen wolle sie bei der zuständigen Firma beantragen, dass die Kameras umgesetzt werden“, schließt das Protokoll. Die Kameras sind inzwischen abmontiert.

 „Vandalen hatten immer wieder unsere Waschräume demoliert. Um die Täter zu überführen, brachten wir Kameras an", äußerte sich Pfaff gegenüber der Mallorca Zeitung zu den Vorwürfen. Das sei im Juni 2019 geschehen. Im Herbst 2019 seien die Sachbeschädiger dann gemeinsam mit der Polizei und der Guardia Civil überführt worden. Der örtliche Polizeichef habe ihr bestätigt, dass diese Kameras erlaubt sind.

Marion "Krümel" Pfaff meldet sich mit Infusion im Arm krank

Die Wirtin Marion Pfaff hat sich am Donnerstagnachmittag indes überraschend krank gemeldet. "Auszeit. Auftritts- und Reiseverbot für mindestens 6 Tage. Sorry Leute das ich die Termine dieses Wochenende in Deutschland und Krümels Stadl nicht wahrnehmen kann", heißt es in einem Post auf Instagram, auf dem sie mit einer Infusion am Arm zu sehen ist. Und weiter, in einer sogenannten Story: "Zu viel Hitze, zu wenig trinken, zu wenig essen und zu viel Stress führen zu solchen Ergebnissen. Manchmal sollte man einen Gang zurückschalten!"

Am vergangenen Donnerstag war Pfaff nach Ausstrahlung der "Strandkanzlei" noch mit einem Youtube-Video zum Gegenangriff übergegangen. Darin beteuerte sie ihre Unschuld.