Ein Flug von Nürnberg nach Mallorca wurde am 12. Juni für rund 200 Passagiere der türkischen Airline Corendon zum Horror, als es zu einem plötzlichen Druckabfall in der Kabine kam. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat den Vorfall inzwischen untersucht. Wie es zu dem Druckabfall selbst kam, bleibt laut "Nürnberger Zeitung" aber wohl ungeklärt.

Der Flugdatenschreiber und die Sprachaufnahmen aus dem Cockpit seien ausgewertet und die Technik inspiziert worden, so das Blatt. Dabei stellte die Untersuchungsstelle fest, dass die Flugbesatzung "rasch und zweckmäßig" reagiert habe. "Insbesondere, indem sie einen konsequenten Selbstschutz durch Nutzung der Sauerstoffmasken ausgeführt und einen unverzüglichen Notabstieg eingeleitet hat", heißt es von einem SUST-Sprecher.

Auf dem Flug hatte es nach Erzählung von Passagieren irgendwann nach verbranntem Plastik gerochen. Kurz darauf seien die Sauerstoffmasken aus den Klappen gekommen, das Flugzeug habe einen extremen Sinkflug begonnen. Das Flugzeug machte eine Notlandung in Basel.

Notlandung während Mallorca-Flug: Kein "schwerer Vorfall"

Die SUST hat laut "Nürnberger Zeitung" untersucht, ob es sich bei dem Mallorca-Flug um einen sogenannten "schweren Vorfall" handelt. Der läge vor, wenn mit dem Flugzeug grundsätzlich etwas nicht stimme. Das ist aber dem SUST-Sprecher zufolge nicht der Fall. "Die Gefährdung während des Ereignisses beziehungsweise die Unfallwahrscheinlichkeit ist nicht erheblich gewesen." Nichts weise auf "systemische Aspekte bezüglich der Technik" hin. Daher sei die Untersuchung abgebrochen worden.

Dass die Unfallgefahr gering war, dieses Gefühl hatten die Passagiere während des extremen Sinkflugs nicht. Ein Passagier berichtete davon, dass es im Flugzeug "sehr still" geworden sei. Während des Landeanflugs auf den Flughafen Basel hätten dann immer mehr Passagiere aufgrund des Druckabfalls über Ohrenschmerzen geklagt. "Nach der Landung wurden mit einem Mal die Türen geöffnet, der Druckunterschied war so enorm, es hat einen riesigen Knall gegeben, wie eine Explosion", so der Passagier. 37 Menschen mussten wegen Tinnitus und blutender Ohren behandelt werden.