Es sind Bilder, die man eigentlich eher von den Sommermonaten kennt, doch sie stammen vom Sonntag (26.5): Die Badebucht Caló d'es Moro in der Gemeinde Santanyí platzt aus allen Nähten. Auf einem Video, das über soziale Netzwerke verbreitet wurde, sieht man, dass zeitweise so viele Leute an dem kleinen Strand waren, dass kaum Platz für die Handtücher war.

Verbreitet wurde das Video unter anderem von der auf Mallorca bekannten Internet-Persönlichkeit Àngel Aguiló, der für seine kritischen Beiträge bekannt ist. Die Kommentare ließen nicht lange auf sich warten. "Das ist kein Tourismus, das ist eine Invasion", meinte ein User. Ein anderer kommentierte, der Tourismus sei die Pest des 21. Jahrhunderts.

Dem Massentourismus zum Opfer gefallen

Das Phänomen am Caló d'es Moro ist nicht neu. Einst als eine der schönsten Buchten der Insel bekannt, ist sie in den vergangenen Jahren dem Massentourismus zum Opfer gefallen. Auch aufgrund der zahlreichen Bilder, die auf Social Media gepostet werden, ist sie mittlerweile als "Instagram-Bucht" verschrieen. Dass sie regelmäßig in Listen der schönsten Strände der Welt auftaucht, hat sein Übriges getan.

Die Sorge auf Mallorca, dass auch andere vergleichsweise unbekannte Buchten den Horden zum Opfer fallen könnten, ist groß. So wurde unter dem Motto "Don't tag this beach, bitch" eine Kampagne ins Leben gerufen, die dazu auffordert, beim Teilen von Strandfotos auf Plattformen wie Instagram oder Facebook nicht auch den Standort oder den Namen der Bucht zu posten.

Große Demo in Palma

Erst am Samstag hatten rund 15.000 Menschen in Palma gegen die Auswirkungen des Massentourismus sowie die gravierende Wohnungsnot protestiert. Die Parolen gingen von "Turismo sí, pero no así" (Tourismus ja, aber nicht so) über "Si nos niegan el techo nos niegan el futuro" (Wenn sie uns ein Dach über dem Kopf verweigern, verweigern sie uns die Zukunft) bis hin zu "Refugiados SÍ, turistas NO" (Flüchtlinge ja, Touristen nein).