Trockensteinmauern – uralte Technologie, die heute noch funktioniert
Seit mehr als 800 Jahren halten die ohne Mörtel gebauten Mauern die Olivenhaine in der Tramuntana
Das ländliche Mallorca ist geprägt von einer uralten Bauweise, der "marges de pedra en sec" (Trockensteinmauern), besonders in der Region Tramuntana, dort stützen die Mauern die Terassen der Olivenhaine, sowie auch im Inselinneren zur Begrenzung der Grundstücke.
Sobald man auf Mallorca ein Stück Land bearbeitet, findet man Steine ohne Ende. Also wurden diese gesammelt und vor Ort zum Bauen verwendet. Mauern als Begrenzung von Gelände und zur Abstützung der Terassen an Berghängen sind die beiden häufigsten und charakteristischsten Bauwerke auf Mallorca.
Eine Trockensteinmauer an Terassen muss dem Erddruck standhalten und gleichzeitig das Versickern und Verteilen von Regenwasser ermöglichen. Die Mauern sind immer schräg gegen den Hang gebaut, dicke Steine kommen in die untersten Reihen, die Steingröße wird mit zunehmender Höhe kleiner. Beim "Trockenmauern" wird ein Stein passend auf den anderen gesetzt, Mörtel oder anderes Verbindungsmaterial wird nicht verwendet. Um Bewegungen der Mauer zu verhindern, muss jeder Stein die größtmögliche Kontaktfläche mit den Nachbarsteinen haben.
Erste Erwähnung im 13. Jahrhundert
Im 13. Jahrhundert werden die ersten Trockensteinmauern in Sóller erwähnt. Vermutlich haben bereits 200 Jahre früher die arabischen Besatzer die "Trockensteintechnik" verendet, um landwirtschaftlich nutzbare Flächen zu schaffen und Strukturen für den Transport und die Speicherung von Wasser zu schaffen: Bewässerungskanäle, Wasserräder, Brunnen und Zisternen. Viele dieser Jahrhunderte alten Bewässerungssysteme transportieren und bewahren heute noch Regen- und Grundwasser.
Generationen von Margers (so heißen die Trockenstein-Maurer) haben das steinige Erbe in Handarbeit aufgebaut. Ca. 20.000 km "Marges" gibt es in der Tramuntana, die höchste Mauer an der Straße nach Sa Calobra mit einer Fläche von ca. 1.800 m² misst am höchsten Punkt 17 m.
Diese Bäume wachsen innerhalb der Mauern
Hauptsächlich sind es Olivenbäume, aber auch Johannisbrotbäume, Mandelbäume und Steineichen, die innerhalb der Trockensteinmauern wachsen - immer in perfekter Harmonie mit der Umgebung. Jahr für Jahr werden ca. 1 % der Mauern durch Regen oder Sturm beschädigt und müssen repariert oder neu aufgebaut werden.
Zu den ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen dieser Bautechnik gehören die Stabilisierung der Hänge, bessere Verteilung der natürlichen Bewässerung, Vermeidung von Gerölllawinen, Erosion und Verödung des Bodens sowie Vorbeugung von Waldbränden. Die Arbeit auf den teilweise sehr schmalen und unzugänglichen Terrassen ist beschwerlich und meist nur manuell ohne Maschinen möglich.
Dennoch findet hier ein großer Teil der 750.000 Olivenbäume Mallorcas ein Zuhause und bringt die unvergleichlichen Oliven hervor für unser einzigartiges Olivenöl D.O. Oli de Mallorca nativ extra mit Herkunftszertifikat und Qualitätsgarantie.
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