Trotz Meerblick und Kindertisch: Der Besucherraum des deutschen Konsulats in Palma de Mallorca gehört nicht zu den anheimelndsten Orten der Insel. Muss er auch nicht: Es ist eine Amtsstube. Um sie etwas zu beleben, finden dort schon seit Jahren Mini-Ausstellungen statt, bei denen Künstler der Insel ein oder zwei ihrer Werke präsentieren.

Mit seiner Konzeptkunst beschreitet Eiko Sabela (Aachen, 1980) jetzt neue Wege: Die Besucher werden mit einem Waschbecken und einem Boiler konfrontiert, die in einer Berliner Farbriketage abmontiert und fotografiert wurden (Titel: „Immer sauber ­bleiben"). Ein weiteres Bild ist mit Aushängen, man möge seine elektronischen Geräte ausschalten, fast unkenntlich gemacht. Und neben dem Schalter hängt ein "Fahndungsplakat", auf dem die Mitarbeiter des Konsulats abgebildet sind: die sogenannte "BRD-Gruppe".

"Ich habe versucht, diesen für Ausstellungen doch eigentlich gänzlich ungeeigneten Raum etwas anderes zu gestalten, und spiele mit den Erwartungen der Besucher", sagt Eiko Sabela, sagt der an der Kunsthochschule Berlin Weißensee ausgebildete und zuvor in Köln und Berlin tätige Künstler und Kurator Eiko Sabela. Er lebt sei anderthalb Jahren auf der Insel und arbeitet auch als Kunstlehrer an der ­deutschsprachigen Ecolea-Schule.

"Sind Sie irritiert, sind Sie angetan, gerät das eigentliche Anliegen in den Hintergrund?", fragte Konsulin Sabine Lammers bei der Vernissage in der vergangenen Woche. "Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich mit Dingen auseinander, die abweichen vom Alltag." Die Ausstellungsreihe war von ihrer Vorgängerin Regina Lochner ins Leben gerufen worden. Die Werke von Eiko Sabela sind noch bis in den Oktober hinein zu sehen. /ck