Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol hat im Interview mit der "Bild-Zeitung" (externer Link) die Reisewarnung für Mallorca als "unfair" kritisiert. "Wir respektieren sie, aber wir teilen sie nicht", so die Sozialistin gegenüber der Zeitung.

Das deutsche Kriterium für die Entscheidung, die Reise auf die Balearen nicht zu empfehlen - ausschlaggebend ist unter anderem die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen - spiegele nicht die tatsächliche Gesundheitssituation auf den Inseln wider, sondern zeige vielmehr eine bessere Kontrolle des Virus durch das Gesundheitssystem.

So verweist Armengol im Interview auf eine der höchsten Rückverfolgungsquoten in Spanien, die hohe Zahl von Tests und die bislang vergleichsweise geringe Zahl von Krankenhaus-Einlieferungen. Die Hälfte der neuen Fälle sei ohne Symptome (aktuelle Corona-Zahlen). Hinzu kämen die strengen Regelungen, die starke Einschränkung des Nachtlebens oder die weitgehende Maskenpflicht.

"Mallorca und die Balearen sind nach wie vor ein sicheres Reiseziel", so Armengol im "Bild"-Interview. "Die Entscheidung Deutschlands ist nicht nur nachteilig für unseren Tourismussektor, sondern auch unfair gegenüber all den deutschen Bürgern, die jedes Jahr nach Mallorca kommen."

Hintergrund: Corona-Zahlen - "Schuld sind nicht die Touristen"

Die Reisewarnung war am Freitag vergangener Woche (14.8.) ausgesprochen worden, ganz Spanien mit Ausnahme der Kanaren gilt als Risikogebiet, sodass Urlauber bei ihrer Rückkehrer einen Negativ-Test vorweisen müssenNegativ-Test. Zuvor hatten auch Reiseveranstalter Kritik an der Reisewarnung geübt. Wie der Mallorca-Urlaub trotz Auflagen und Corona-Risiken gelingen kann, lesen Sie ausführlich hier. /ff

Einen Überblick über alle MZ-Artikel zum Thema Coronavirus auf Mallorca finden Sie unter diesem Link. Kostenlose Newsletter verschicken wir per Telegram (hier bestellen) oder Mail (hier bestellen)