Sie sorgten für viel Ärger, die Trinkgelage, die große Gruppen von zumeist jungen Menschen in den vergangenen Monaten in den Abendstunden in die Gewerbegebieten von Palma de Mallorca lockten. Immer wieder musste die Polizei einschreiten, um die oft nicht coronakonformen - und zudem mit viel Lärm und Müll verbundenen - Treffen auf den Straßen zu unterbinden. Anscheinend zeigten die Maßnahmen Erfolg: Die Ortspolizei von Polizei hat die "botellones" in den Gewerbegebieten jetzt für "aufgelöst" erklärt, wie aus einer Pressemitteilung von Montag (16.8.) hervorgeht. Vor allem im Polígono Son Castelló und im Polígono Can Valero waren zu Beginn des Sommers regelmäßig Hunderte Menschen zu Freiluft-Besäufnissen zusammengekommen.

Derweil geht das illegale Treiben an Palmas Paseo Marítimo und in den Straßen der Viertel Santa Catalina und Gomila, sowie um den Friedhof von Palmas Außenbezirk Gènova weiter. Hier trafen sich am vergangenen Wochenende wieder zahlreiche überwiegend junge Menschen, um sich unter freiem Himmel und mit mitgebrachten Alkoholika zu betrinken. Viele davon hielten weder die Corona-Abstandsregeln ein, noch scherten sie sich um die Nachtruhe. Allein am Freitag (13.8.) und Samstag (14.8.) wurde gegen 60 Personen Anzeige erstattet.

Zudem setzte die Ortspolizei zusammen mit den Kollegen der Nationalpolizei auf verstärkte Alkoholkontrollen im Straßenverkehr. 10 von 290 überprüften Fahrern hatten Alkohol oder Drogen im Blut. Zudem ließen die Beamten ein Lokal in Palma de Mallorca vorübergehend schließen, da hier der vorgeschriebene Höchstwert von Kohlendioxid in der Luft viermal so hoch war, wie es die Corona-bedingten Vorschriften vorsehen.

Weiter Ärger in Magaluf

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An der bei britischen Urlaubern beliebten Partymeile Punta Ballena in Magaluf (Gemeinde Calvià) hatten die Sicherheitskräfte es in der Nacht auf Samstag (14.8.) indes mit Hunderten von Urlaubern zu tun, die nach der Sperrstunde der Bars um 1 Uhr nachts unter freiem Himmel weiterfeiern wollten. Die Zeitung "Última Hora" berichtet von einem Großaufgebot der Polizei, das versuchte, die rund 3.000 aus den Nachtlokalen strömenden Menschen daran zu hindern, an anderen Stellen wie dem Strand weiterzufeiern. Anwohner zollten den Beamten von ihren Balkonen aus Beifall. Zwei Urlauber widersetzten sich den Einsatzkräften und wurden festgenommen. Derzeit müssen auf Mallorca nicht nur gastronomische Lokale ab 1 Uhr nachts schließen - ab dann ist es bis zum Morgen auch nicht erlaubt, mit Personen aus anderen Haushalten zusammen zu kommen.

Für Aufsehen sorgte auch ein bekanntes Lokal in Magaluf. Auf von Mitarbeitern in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Kunden im Inneren des Lokals ohne Masken und Sicherheitsabstand tanzen und an der Theke stehen. Mitbewerber im Gastro-Bereich kritisierten die Aufnahmen gegenüber "Última Hora" scharf. Für den gesamten Sektor sei es derzeit ein Kraftakt, trotz Pandemie sicher über die Runden zu kommen. Bilder von zügellosen Feierlichkeiten machten die Anstrengungen zunichte. /somo