Ein intaktes Dünensystem ist wichtig für den Erhalt der Strände - das ist bekannt. Wie drastisch sich menschliche Einmischung auf die natürlichen Regenerierungsprozesse auswirken kann, zeigen jetzt eine Studie zum beliebten Es Trenc im Süden von Mallorca. Demnach sind dort seit 1956 im Schnitt 13,5 Meter Sandstrand verloren gegangen - der Postkarten-Strand ist also immer schmaler geworden. Die bei einem Experten-Treffen präsentierte Studie ist die Grundlage für einen gemeinsamen Aktionsplan des balearischen Umweltministeriums und der Weltnaturschutzunion, der ältesten und größten internationalen Naturschutzorganisation.

Schuld an der Erosion sind den Experten zufolge mehrere Faktoren. Da ist zum einen der Klimawandel, der den Meeresspiegel im Mittelmeer ansteigen lässt. Zum anderen aber auch die Tatsache, dass den Badegästen zuliebe jahrzehntelang die Reste des Neptungrases von den Stränden entfernt wurden. Diese passen für so manchen Strandgänger zwar nicht in das Bild des karibikähnlichen Strandes, tragen aber entscheidend dazu bei, dass der Sand nicht vom Wind weggeweht wird. Erst seit Es Trenc 2017 zum Naturschutzgebiet erklärt worden ist, wird das Seegras auch im Sommer teilweise liegen gelassen.

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Ein weiterer Faktor, der dazu beiträgt, dass der Sand sich ungleichmäßig verteilt, sind den Studien zufolge die Wellenbrecher und Molen, die an diesem Küstenabschnitt errichtet worden sind. Am Sporthafen von Sa Ràpita wuchs der Sandstrand innerhalb der vergangenen 65 Jahre an die 14,6 Meter , während andere Strandabschnitte zwischen 15 und 26 Metern einbüßten.

Um den Strandverlust aufzuhalten, haben die Experten einen Renaturierungsplan erarbeitet, der das Ökosystem rund um die Dünen und den Strand an die klimatischen Veränderungen anpassen soll. "Ziel dieses Plans ist es, das Naturschutzgebiet zu erhalten, zumal es gleichzeitig auch positive Auswirkungen auf den Tourismus hat", heißt es seitens der Landesregierung. /somo