Urlauberin und Sohn kurz vor dem Ertrinken im Hotelpool an der Playa de Palma gerettet

Die Mutter war Nichtschwimmerin

Ralf Petzold

Ralf Petzold

Zwei Urlauber sind am Montagabend (14.8.) in einem Hotelpool auf Mallorca beinahe ertrunken. Wie der Rettungsdienst Samu 061 mitteilte, wurden die 38-jährige Mutter und der sechsjährige Sohn ins Krankenhaus gebracht. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, soll es sich bei den Urlaubern um Vietnamesen handeln.

Das Kind hatte offenbar ausgenutzt, dass die Mutter einen Moment nicht zuschaute, und sprang in den Pool des Hotels Gran Fiesta an der Playa de Palma. Zu dem Zeitpunkt war bereits kein Rettungsschwimmer mehr im Einsatz. Die Mutter, obwohl sie nicht schwimmen konnte, sprang hinterher. Der ältere Sohn (9) sah unter Schock zu, wie sie es nicht zurück an die Oberfläche schafften. Andere Hotelgäste konnten die Frau und das Kind retten, die bereits einen Herzstillstand erlitten haben. Ein Polizist, der gerade nicht im Dienst war, und eine anwesende Ärztin konnten erfolgreich Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen. Das Kind konnte am selben Tag aus dem Krankenhaus entlassen werden, die Mutter blieb noch eine Nacht zur Vorsicht dort.

Erst vor einem Monat ereignete sich ein ähnlicher Unfall, der tödlich endete. Ein Vater sah, wie sein Sohn in den Pool einer Wohnanlage in Santa Ponça fiel. Der Nichtschwimmer sprang ins Wasser, beide ertranken.

24 Badetote auf Mallorca und den Nachbarinseln in diesem Jahr

Am Montag hat die Balearen-Regierung ein Update über die Statistik der Badeunfälle auf Mallorca und den Nachbarinseln veröffentlicht. 24 Personen haben in diesem Jahr im Wasser ihr Leben verloren, 18 davon an Stränden (7 auf Mallorca) und 6 in Pools (5 auf Mallorca). Das sind im Vergleich zu den vergangenen Jahren wenige Unfälle. 2022 sind 55 Personen ertrunken (46 an den Stränden, 9 in Pools), 2021 waren es 47.

Von den 18 tödlichen Unfällen in diesem Jahr waren 8 an Stränden ohne Rettungsschwimmer und drei außerhalb der Arbeitszeiten der Aufpasser passiert.

17.468 Mal mussten die Rettungsschwimmer in diesem Jahr agieren (bei dieser Statistik zählen auch die Fälle am Strand), in 17.248 Fällen war keine weitere medizinische Betreuung notwendig. 219 Fälle endeten mit schweren Verletzungen des Verunglückten. Wirklich aus dem Wasser gerettet werden mussten 385 Personen: 114 wegen zu starker Strömung, 72 wegen hohen Wellengangs, 64 Personen, weil sie zu weit herausgeschwommen waren und 52 wegen anderer Umstände. In 148 Fällen war dabei die gelbe Flagge am Strand gehisst gewesen, in 11 Fällen gar die rote.