Großrazzia in Son Banya versetzt dem Drogenhandel auf Mallorca einen schweren Schlag
Bei der Operation sollen 60 Personen festgenommen worden sein. Insgesamt waren rund 400 Polizisten auf Mallorca und in Katalonien im Einsatz
Die meisten Einwohner und Urlauber lagen am Dienstagmorgen (17.10.) noch im Bett, als der Einsatz begann. Gegen 5.10 Uhr schlugen rund 150 Beamte der Nationalpolizei und der Guardia Civil auf Mallorca im Drogendorf Son Banya auf. Zeitgleich waren Kollegen in mehreren Stadtteilen von Palma, in Marratxí, Alcúdia und in den katalanischen Städten Barcelona und Tarragona im Einsatz. Insgesamt 400 Polizisten waren an diesem Morgen früh aufgestanden, mit dem Ziel, dem Drogenhandel auf Mallorca einen schweren Schlag zu versetzen. Es war eine der größten Polizeioperationen dieser Art in den vergangenen Jahren.
Ein Jahr lang hatten die Beamten Spuren gesammelt, um die Drogenclans mit sichergestelltem Rauschgift in Verbindung zu bringen. Dieses wurde meist vom Festland auf die Insel geschifft. Und immer wieder führten die Spuren zu einer Person: El Ove, der berüchtigte Chef des Clans Los Bizcos. Dieser betrieb sein Drogenbusiness längst nicht mehr nur in der kleinen Barackensiedlung in der Nähe des Einkaufszentrums Fan. Daher auch die Einsätze an anderen Orten der Insel.
Helikopter und Drohnen über Son Banya
Während die Beamten am Boden Haus um Haus durchsuchten und Verdächtige festnahmen, kreisten auch Helikopter und Drohnen über Son Banya, um sicherzugehen, dass keiner der mutmaßlichen Drogendealer fliehen konnte – mit Erfolg, wie sich herausstellen sollte. Insgesamt sollen auf Mallorca und in Katalonien 60 Personen festgenommen worden sein, die genaue Anzahl wurde wegen des Ermittlungsgeheimnisses nicht genannt. Klar ist aber jetzt schon: Unter den Verhafteten befindet sich Clanchef El Ove, der mit bürgerlichem Namen Gabriel A.G. heißt.
Bei der Razzia konnte die Polizei auch zahlreiche Drogen sicherstellen, darunter allein 40 Kilo Kokain. In einer Bruchbude neben der Dorfbar von Son Banya entdeckten sie einen Tisch, der als Verkaufsfläche für verschiedene Drogen diente. In einem Schreibtisch lagen 600 Euro in Bar, vermutlich die Einnahmen vom Vorabend. In einem anderen Gebäude fand die Polizei eine hochprofessionelle Marihuana-Plantage. /pss
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