Mallorcas "Drogendorf" Son Banya wird weiter Stück für Stück abgerissen
Das Rathaus hat fünf weitere Barracken dem Erdboden gleich gemacht
Jaume Bauzà
Der Abriss von Son Banya schreitet voran. Das Rathaus Palma hat am Dienstag (23.5.) fünf weitere Hütten des Stadtviertels abgerissen, das allgemein hin als "Mallorcas Drogendorf" bekannt ist. Derzeit leben noch 35 Familien in den 70 verbleibenden Unterkünften der Siedlung.
Der Abriss am Dienstag lief ohne Vorkommnisse ab. In Vergangenheit hatten die Drogenclans oft den Bauarbeitern den Weg versperrt und sich mit der Polizei angelegt. Die sechs Familien, die in den fünf abgerissenen Hütten lebten, wurden in Sozialwohnungen gebracht. Dabei handelt es sich um zwölf Erwachsene und 14 Minderjährige.
Freiwilliger Umzug oder Zwangsräumung per Gerichtsentscheid
Seit 2018 hat das Rathaus 177 Familien aus Son Banya in Sozialwohnungen gebracht, 104 Erwachsene und 73 Minderjährige. "Wir wollen den Leuten die Chance geben, ein neues Leben außerhalb des Viertels zu beginnen", sagte der stellvertretende Bürgermeister Antoni Noguera der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".
Von den 35 verbliebenen Familien sind nicht alle Teil des Sozialprogramms, das eine neue Unterkunft bringt. Wer sich querstelle, werde geräumt, sagte Noguera, unterstrich aber, dass die Anwohner Son Banyas nicht in die Drogengeschäfte verwickelt seien. "Die, die illegale Machenschaften betreiben, wohnen nicht dort."
Das Rathaus hat bislang 84 Räumungsanträge gestellt, 54 wurden bereits vom Gericht bewilligt. Die restlichen stehen derzeit noch aus. Der Plan der Stadt sieht vor, Son Banya noch in diesem Jahr komplett zu räumen.
Bekannter Drogensupermarkt
Besonders abends und am Wochenende bilden sich auf der Zufahrt zu der Barrackensiedlung, die hinter dem Einkaufszentrum Fan an der Flughafenautobahn liegt, lange Straßen an Autos, deren Fahrer Drogen kaufen möchten. Immer wieder deckt die Polizei mit Razzien die Verstecke der Dealer auf. /rp
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