"Schlimmer als in der Ukraine": Kleinkind im "Drogendorf" Son Banya auf Mallorca mit kochendem Wasser schwer verletzt
Die Bewohner beklagen, dass schlecht gewartete Wasserleitungen zu dem Unglück geführt haben
Lorenzo Marina
Ein Kleinkind ist bei einem Unfall in der als "Drogendorf" berüchtigten Siedlung Son Banya in Palma de Mallorca schwer verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich bereits vor zwölf Tagen. Demnach trug die Mutter einen Topf mit kochendem Wasser, als sie ausrutschte und das Wasser sich über das Kind ergoss.
Das rund anderthalb Jahre alte Kind erlitt Verbrennungen am ganzen Körper. Es wurde in die Intensivstation des Krankenhauses Son Espases eingeliefert, wo es einige Tage verbrachte, bevor es auf die Station überstellt wurde. Seit einigen Tagen ist es wieder zu Hause.
Wasserleitungen immer wieder verstopft
Die Bewohner von Son Banya beklagen, dass die Wasserleitungen in der Siedlung immer wieder verstopft sind. Gerade wenn es regnet, führe dies dazu, dass sich Wasser überläuft und sich Dreck und Feuchtigkeit in den Häusern ansammelt. Demnach sei die Mutter auf dem feuchten Boden ausgerutscht.
"Ich bin empört", erklärt Carlos Cortés Rado, der als Patriarch des Dorfes gilt und als "El Charly" bekannt ist. "Die Zustände hier sind schlimmer als in der Ukraine." Immer wieder habe man die Stadtwerke angerufen, damit sie das Problem beheben. "Aber sie trauen sich nicht. Ich habe ihnen angeboten, sie persönlich zu begleiten, aber bislang ist noch niemand hier erschienen."
Neue Wohnungen stehen immer noch nicht bereit
Die Anwohner beklagen, dass die versprochenen neuen Wohnungen, in die die Bewohner von Son Banya umgesiedelt werden sollen, immer noch nicht zur Verfügung stehen. Der Unfall mit dem Kleinkind habe die Wut weiter gesteigert. "Wenn noch etwas Schlimmeres passiert, können sie sich auf etwas gefasst machen", erklärt "El Charly".
Der Verband der Roma und Sinti auf den Balearen hat sich den Protesten gegen die prekären Bedingungen, unter denen die Bewohner von Son Banya leiden, angeschlossen. Diese verschärften sich immer, wenn es zu starken Regenfällen kommt, so ein Sprecher des Verbands. /pss
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