Insolvent und trotzdem Geld in Mallorca-Finca gepumpt: Unternehmer vor Gericht
Auf dem Landgut sollte Wein angebaut werden. Das kostete aber viel Geld und warf nichts ab
Weil er unter anderem Geld an einer Insolvenz vorbeigeschummelt und in eine Finca mit Weinanbau auf Mallorca gesteckt haben soll, steht ein 79-jähriger Unternehmer aus Lübeck derzeit vor dem Landgericht der schleswig-holsteinischen Stadt. Vorgeworfen wird dem Mann, in einem Insolvenzverfahren zwischen 2009 und 2018 einen Teil seines Vermögens und seiner Einnahmen verschwiegen zu haben.
Er soll das Geld stattdessen für sich behalten haben, wie die Lübecker Nachrichten am Mittwoch (8.11.) berichten. Der 79-Jährige hatte demnach eine Holding mit Firmen in Lübeck, Südamerika und Spanien.
Tochter soll geholfen haben
Geholfen haben soll dem Mann seine 46-jährige Tochter, die ebenfalls vor Gericht steht. Sie soll als Geschäftsführerin und Gesellschafterin seiner Firmen gearbeitet und seine Gesellschaftsanteile verwaltet haben, obwohl sie laut dem Blatt vom Insolvenzverfahren und dem Vermögen ihres Vaters gewusst haben soll.
Am zweiten Verhandlungstag, dem Mittwoch (7.11.), ging es vor Gericht unter anderem auch um eine Finca auf Mallorca. Es sagte die ehemalige Lebensgefährtin des Unternehmers aus, die zwischen 2005 und 2012 mit dem Mann liiert war. Sie arbeitete für den 79-Jährigen, zunächst in einer Lübecker Hausverwaltung, später dann ab 2007 als ehrenamtliche Geschäftsführerin einer neu gegründeten Firma, die eine Finca auf Mallorca betrieb. Sie sagte allerdings aus, dass Unternehmensentscheidungen grundsätzlich der Mann gefällt habe.
Weinproduktion nicht erfolgreich
Die Idee auf Mallorca war, Wein zu produzieren. Die Lebensgefährtin habe seine Flüge auf die Insel gebucht, weil der Unternehmer nach der Aussage der Frau "keine Kredit- und noch nicht einmal eine Bankkarte" hatte. Er habe die meisten Geschäfte in bar abgewickelt.
Die Finca indes sei habe nichts abgeworfen, allerdings viel Geld gekostet. Das, so die Frau, habe der Unternehmer von seiner Firma in Uruguay abgezweigt oder von seiner Ehefrau geliehen. Die Lebensgefährtin berichtete, der Mann habe zwei Uhren versteigert, eine davon habe 230.000 Euro gebracht. Daneben habe er weitere 20 wertvolle Uhren und einen Mercedes-Oldtimer besessen. /jk
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