Urlauber aufgepasst: Mietwagen-Firmen warnen vor Betrugsmasche

2023 soll es mehr Fahrzeuge auf der Insel geben. Das lässt die Preise sinken, sorgt aber auch für schwarze Schafe

Fernando Guijarro

Es dürfte in der Sommersaison 2023 einfacher werden, einen Mietwagen zu akzeptablen Preisen auf Mallorca zu finden. Der Lieferengpass der Chip-Industrie hatte im vergangenen Jahr zu einem Mangel an Neuwagen geführt, was sich direkt auf die Mietwagenbranche auswirkte. Das soll sich nun ändern.

Wie Ramón Reus, Sprecher des Verbands der kleinen Mietwagenfirmen AEVAB, der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtete, werden 2023 um die 100.000 Mietwagen für die Urlauber auf Mallorca zur Verfügung stehen. 75.000 bis 80.000 werden dabei durchgehend auf der Insel stationiert. Damit liegt die Anzahl zwar über den Werten des Vorjahres, aber noch unter denen vom Vor-Corona-Jahr 2019.

Das kostet derzeit ein Mietwagen auf Mallorca

Die Anzahl an Fahrzeugen dürfte sich direkt auf den Preis auswirken. Derzeit kostet ein Kleinwagen beim Broker billiger-mietwagen.de für eine Woche im Juni 250 Euro. Auch die Taxifahrer sind froh über die Neuigkeiten, obwohl das weniger Kundschaft bedeutet. Im vergangenen Jahr war der Ansturm auf Taxis so groß, dass es an den Haltestellen regelmäßig zu langen Warteschlangen kam. In manchen Fällen warteten die Passagiere stundenlang auf ein Taxi.

Sowohl die Mietwagenfirmen selbst als auch der Verbraucherschutz warnen vor schwarzen Schafen in der Branche. Manche Anbieter ködern die Kundschaft mit billigen Preisen. Im Endeffekt werden aber viele versteckte Kosten aufgeschlagen, die den Mietwagen plötzlich teuer machen. Die Verbraucherzentrale will ab Ostern die Kontrollen verschärfen und bittet die Urlauber darum, die Augen offen zu halten und Betrugsfälle zur Anzeige zu bringen.

Verkehrskollaps droht

Die Kehrseite dürfte sein, dass durch die erhöhte Anzahl an Mietwagen mehr Autos auf den Straßen Mallorcas zu erwarten sind. Der Verband der Taxifahrer befürchtet einen Verkehrskollaps, besonders auf den Zufahrtsstraßen an bewölkten Tagen. Denn wenn die Sonne nicht scheint, strömen viele Urlauber nach Palma statt an den Strand zu fahren. Die Bauarbeiten am Paseo Marítimo kommen erschwerend hinzu. /rp

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