Gruppenvergewaltigung einer Minderjährigen: Gericht verhängt insgesamt 138 Jahre Haft

Einer der vier Männer wollte das Mädchen im Anschluss noch zwangsprostituieren

Die vier Verurteilten vor Gericht.

Die vier Verurteilten vor Gericht. / DM

Ein Gericht auf Mallorca hat am Mittwoch (15.5.) vier Männer zu insgesamt 138 Jahren Haft verurteilt. Sie hatte im Jahr 2016 eine damals 15-Jährige in der Gruppe vergewaltigt hatten. Dabei wirkte sich noch strafmildernd aus, dass sich der Prozess über so viele Jahre hingezogen hat.

Das Mädchen war damals aus einem Jugendheim geflohen, in das sie wegen einer Straftat versetzt wurde. Ihre Eltern wohnten nicht auf der Insel. Wenn sie nicht auf der Straße schlief, übernachtete die 15-Jährige mit anderen Hausbesetzern in einer Wohnung in Palmas Viertel Nou Llevant. Einer der Verurteilten präsentierte sich als Chef der Besetzer und forderte von dem Mädchen Alkohol und Tabak im Gegenzug dafür, dass sie dort übernachten durfte. Zudem musste das Mädchen Hausarbeiten übernehmen.

In der Nacht des 8. Januar 2016 kiffte die 15-Jährige mit einem Minderjährigen in einem Zimmer und trank Alkohol. Die vier nun Verurteilten kamen herein und forderten das Mädchen auf, Sex mit ihnen zu haben. Sie weigerte sich. Der Minderjährige warf die Männer aus dem Zimmer mit der Begründung, dass es sein Raum sei. Zudem schloss er die Tür.

"Widerstand ergab keinen Sinn"

Daraufhin brachen die vier Verurteilten die Tür auf und kamen erneut herein. Die Präsenz so vieler Männer im Raum habe das Mädchen gehörig werden lassen, heißt es in der Urteilsbegründung der Richter. "Sie war sich bewusst, dass Widerstand keinen Sinn ergab." Zumal ihr Urteilsvermögen durch den Alkohol und das Marihuana vermindert war. Die Männer vergewaltigten die 15-Jährige, die seitdem in psychologischer Behandlung ist. Einer der Täter wollte das Mädchen im Anschluss noch für 1.000 Euro an einen Zuhälter verkaufen und sich die Einnahmen der Zwangsprostitution teilen.

Er bekam mit 50 Jahren die höchste Haftstrafe ab. Zwei weitere Männer müssen 32 Jahre ins Gefängnis, der vierte 24 Jahre. Zudem müssen sie das Opfer mit 100.000 Euro entschädigen.

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