Trommeln, Tee und gute Laune: Die Marokkaner auf Mallorca feiern ihren WM-Sieg gegen Spanien

Vor allem in Son Gotleu und Pere Garau feierten Hunderte Marokkaner den Einzug ins Viertelfinale

So feiern marokkanische Fans auf Mallorca den WM-Sieg gegen Spanien

Elena García

Elena García

Nach dem WM-Sieg gegen Spanien haben Hunderte marokkanische Fans in Palma de Mallorca, Manacor, Sa Pobla und Porreres den historischen Einzug ihrer Nationalmannschaft ins Viertelfinale gefeiert. Vor allem in den multikulturellen Stadtteilen von Palma, Son Gotleu und Pere Garau, waren die Straßen voll von Trommeln, Rhythmen und Fahnen aus Marokko und anderen Ländern Afrikas. Die gesamte afrikanische Gemeinschaft hatte an diesem Abend gewonnen.

Am lautesten wurde im Carrer Indalecio Prieto in Son Gotleu gefeiert. Die Teehäuser, Restaurants und Cafés hier waren schon vor dem Spiel vollgepackt mit aufgeregten Männern. Frauen suchte man an diesem Abend vergeblich. Pfefferminztee ersetzte auf den meisten Tischen das klassische Fußballbier.

So feiern marokkanische Fans auf Mallorca den WM-Sieg gegen Spanien

Elena García

Das entscheidende Tor löste Euphorie aus

Nach der ersten Halbzeit herrschte gute Stimmung. "Es war bisher sehr ausgeglichen, daher ist es schwer zu sagen, was in der zweiten Halbzeit passieren wird", analysierte Mohamed Amine, der aus der marokkanischen Stadt Guersif stammt und seit 25 Jahren auf der Insel wohnt. "Ich bin überrascht von der Anzahl der Menschen, die sich versammelt haben, um das Spiel zu sehen", sagte er stolz. "So etwas habe ich noch nie gesehen."

Nach 120 aufreißenden Minuten und einem für Marokko grandiosen Elfmeterschießen stand dann fest: Die Mannschaft zieht zum ersten Mal in ihrer Geschichte ins Viertelfinale ein, wo sie auf Portugal treffen wird. Das entscheidende Tor von Achraf Hakimi löste in Son Gotleu Euphorie aus, die Männer rannten von den Lokalen in die Straße und feierten laut. Die Polizei, die gekommen war, um ein sicheres Feiern zu gewährleisten, musste allerdings nicht eingreifen. Denn der Abend war geprägt von Respekt, Multikulturalität und vor allem guter Laune.