Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat den Zimmermädchen auf Mallorca zugesichert, er werde sich für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen in den Hotels einsetzen. "Wir wissen, dass es noch viel zu verbessern gibt. Deshalb verpflichte ich mich heute, mich weiterhin dafür einzusetzen, dass ihr würdigere Arbeitsbedingungen bekommt", schrieb der Regierungschef am Montag nach einem Treffen mit Vertreterinnen des Zimmermädchen-Verbandes "Kellys Unión Baleares" auf der spanischen Urlaubsinsel.

"Ihr Kellys leistet eine grundlegende Arbeit, die manchmal unsichtbar ist, die aber den Tourismus weiter wachsen lässt", betonte der sozialistische Politiker Sánchez. Die sozialistische Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, die bei dem Treffen in einem Hotel in der Inselhauptstadt Palma dabei war, versicherte, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Zimmermädchen habe "absolute Priorität".

In ganz Spanien vertreten

Die "Kellys", die nicht nur auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln, sondern inzwischen praktisch in ganz Spanien vertreten sind, beklagen schon seit vielen Jahren eine Ausbeutung der Zimmermädchen seitens vieler Hotels und anderer Unterkünfte. Sie fordern unter anderem das Recht auf Vorruhestand, eine verbindliche Regelung der Arbeitsbelastung und die gesetzliche Anerkennung von mehr Gesundheitsproblemen als Berufskrankheiten.

Nach Schätzung der "Kellys" sind 99 Prozent der sogenannten Zimmermädchen in der Tat Frauen. Das sogenannte starke Geschlecht der Männer finde man hier kaum, berichten sie. Dabei müssen Möbel gerückt, schwere Matratzen gehoben und noch schwerere Wäschewagen von Zimmer zu Zimmer geschoben werden.

Schlimme Gesundheitsprobleme

Dazu kommen ständig sich wiederholende, gleichartige Bewegungen und der Einsatz aggressiver Reinigungsmittel, die Allergien auslösen können. Die meisten Zimmermädchen bekämen irgendwann schlimme Rücken- und Gelenkprobleme, heißt es.

Nach den coronabedingten Problemen boomt der Tourismus dieses Jahr wieder auf den Balearen. Nach Angaben von Reiseverbänden wird es 2022 möglicherweise sogar mehr Besucher geben als in den Rekordjahren vor der Pandemie.