Wirtschaft auf Mallorca wuchs 2022 um 14,2 Prozent - mehr als irgendwo sonst in Spanien

Arbeitsminister Iago Negueruela hat die aktuellen Zahlen vorgestellt. Auch die Verteilung des Reichtums funktioniere besser, so der Minister

2022 waren wieder viele Urlauber auf Mallorca.

2022 waren wieder viele Urlauber auf Mallorca. / DM

Fernando Guijarro

Die Wirtschaft auf Mallorca und den Nachbarinseln entwickelt sich besser als selbst die Landesregierung zu träumen gewagt hatte. Arbeitsminister Iago Negueruela konnte am Donnerstag (23.2.) die Wachstumsprognose für das gesamte Jahr 2022 auf 14,2 Prozent nach oben korrigieren. Ende 2021 war ein Wirtschaftswachstum von 11,1 Prozent vorhergesagt worden. Auch die Daten aus dem Sommer 2022, bei denen die Regierung dann 13,3 Prozent Wachstum ansetzte, wurden übertroffen.

Verantwortlich für den weiteren Anstieg war ein starkes Schlussquartal des Jahres 2022, in dem noch einmal ein Zuwachs von 5,5 Prozent zu verzeichnen war, erklärten Negueruela und der Generaldirektor des Ministeriums, Llorenç Pou.

Balearen generieren mehr Wohlstand als vor der Pandemie

Diese Zahlen bedeuten laut Negueruela und Pou nicht nur, dass die Inseln an der Spitze des Wirtschaftswachstums in Spanien stehen, sondern auch, dass die Balearen aktuell mehr Wohlstand generieren als vor der Pandemie. Insgesamt belief sich der auf den Balearen im vergangenen Jahr erwirtschaftete Reichtum auf rund 4,138 Milliarden Euro. Für das Jahr 2023 sieht die Landesregierung ein Wachstum von 3,9 Prozent voraus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für Negueruela und Pou: Es wachse nicht nur der Reichtum der Balearen an sich, sondern auch das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, also der Wohlstand der einzelnen Bürgerinnen und Bürger. Dieses lag 2022 um 1,1 Prozent höher als 2019 und um 8 Prozent höher als 2014. Das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt lag bei 26.935 Euro und legt laut Prognosen der Regierung im Jahr 2023 noch einmal um 2,8 Prozent zu.

Reichtum ist besser verteilt

Das Wachstum gehe inzwischen mit einer besseren Verteilung des Reichtums einher, sagte Negueruela. Einmal mehr hob der Minister in diesem Zusammenhang den kürzlich ausgehandelten neuen Tarifvertrag für das Hotel- und Gaststättengewerbe hervor, mit dem die Beschäftigten in der Branche bis 2024 insgesamt 8,3 Prozent mehr Gehalt bekommen.

Auf die einzelnen Inseln bezogen, wies Mallorca mit 15,6 Prozent das stärkste Wachstum auf, gefolgt von Ibiza und Formentera mit 11,9 Prozent sowie 6,7 Prozent auf Menorca. Alle Inseln lägen inzwischen über dem Niveau von vor der Pandemie.

Dienstleistungen führen klar das Wachstum an

Es verwundert nicht, dass vor allem der Dienstleistungssektor zugelegt hat. Dieser führt klar die Statistik an, mit 16,4 Prozent Zuwachs im Jahr 2022. Danach folgen Landwirtschaft und Fischerei mit einem Plus von 7 Prozent, das Baugewerbe (+1,2 Prozent) und die Industrie (+1 Prozent).

Ein weiterer positiver Aspekt ist laut Negueruela auch, dass diese Entwicklungen nicht auf die touristische Hochsaison beschränkt waren, sondern auch in der Nebensaison aufrechterhalten wurden. /jk

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