Mallorca bei der Messe World Travel Market: Was Ministerpräsidentin Marga Prohens ihren Vorgängern voraus hat

Die balearische Landeschefin traf sich mit Vertretern der britischen Reisebranche. Sie betonte, die Inseln mit einem positiven Bild bewerben zu wollen

Marga Prohens mit dem spanischen Tourismusminister Héctor Gómez.

Marga Prohens mit dem spanischen Tourismusminister Héctor Gómez. / David Costa

Seit Montag (6.11.) präsentieren sich Mallorca und die Nachbarinseln wie jedes Jahr auf der Tourismusmesse World Travel Market in London. Es ist das erste Mal, dass die neue Balearen-Regierung auf internationalem Parkett ihre Pläne für den wichtigsten Wirtschaftszweig der Inseln präsentiert. Im vergangenen Jahr waren Vertreter der heutigen Landesregierung und des Inselrats schon auf die Messe gefahren. Von der Linksregierung wurde dies als Wahlkampfmanöver kritisiert.

Als Retourkutsche kritisierte nun Palmas Bürgermeister Jaime Martínez, ebenfalls vor Ort, die Abwesenheit der größten Oppositionspartei, der Sozialisten. "Sie haben das Handtuch in Sachen Tourismus geworfen", erklärte er. "Für sie war es nie eine Staatsangelegenheit. Für uns schon."

Rede auf Englisch

Besonders glänzen konnte Ministerpräsidentin Marga Prohens, die ihre Rede vor der britischen Presse auf Englisch hielt. Die 41-jährige studierte Übersetzerin ist die erste Landeschefin der Balearen seit Wiederkehr zur Demokratie, die dieser Sprache mächtig ist. Inhaltlich gab es dafür wenige Überraschungen: Die Überarbeitung des Anti-Sauftourismus-Gesetzes, die kommendes Jahr in Kraft treten soll; die Förderung des Sport- und Kulturtourismus; die Entzerrung der Saison; sowie die Beibehaltung der einst verteufelten Touristensteuer, deren Einnahmen nun dazu dienen sollen, die Folgen der Klimakrise zu bekämpfen.

Prohens erklärte, die Balearen positiv bewerben zu wollen. Nach einem Treffen mit dem Verband der britischen Reiseveranstalter Abta versicherte die Ministerpräsidentin, man werde die "negativen Begleiterscheinungen" des Tourismus angehen, "ohne aber einzelne Urlaubsziele, die Nationalität der Urlauber oder die Art des Urlaubs an den Pranger zu stellen".

Das sagt der Tourismusminister

Prohens traf auch auf den amtierenden spanischen Tourismusminister, den Sozialisten Héctor Gómez. Dieser zeigte sich zuversichtlich, dass der britische Markt auch 2024 seine Präsenz in Spanien beibehalten wird. Spanienweit stellen die Briten die größte Urlaubergruppe, auf den Balearen die zweitgrößte. Zudem betonte Gómez, im Falle einer erfolgreichen Regierungsbildung für eine einheitliche Regelung im Bereich der Ferienvermietung zu sorgen. /pss

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