Die Stadtviertel Pere Garau und Son Gotleu im Osten von Palma de Mallorca sind lange Zeit bei Investitionen der Stadt Palma leer ausgegangen. Gleichzeitig verkamen einige Ecken mehr und mehr. Der Putz blättert an einigen Gebäuden gleich quadratmeterweise von der Fassade, manche Häuser sind gar einsturzgefährdet. Doch es soll sich nun einiges tun in diesen Ecken der Stadt. Unter anderem soll das benachbarte Nou Llevant in den kommenden Jahren zu einem wahren Technologiedistrikt nach Vorbild von Silicon Valley werden (die Details lesen Sie hier). Die MZ hat ein Themenpaket rund um die Entwicklungen in diesem Teil von Palma de Mallorca zusammengestellt.

Derzeitiges Vorzeigeprojekt der Stadt ist, den Carrer Nuredduna, der von den Innenstadt-Avenidas in Richtung Pere Garau führt, zu einer Fußgängerzone umzugestalten. Knapp drei Millionen Euro will die Linksregierung dafür in die Hand nehmen, um unter anderem den Verkehr komplett aus der Straße zu verbannen. Stattdessen sollen Spielplätze, Brunnen und hohe Bäume zum Flanieren einladen.

Doch es regt sich Widerstand: Marktleute, die Denkmalschutzvereinigung Arca und die Stadtteilinitiative Pere Garau kämpfen leidenschaftlich gegen die Pläne. Sie stören sich daran, dass der Carrer Nuredduna komplett zur Fußgängerzone werden soll. Auch, dass an der Plaza de las Columnas Schluss sein soll, können die Initiatoren des Protests nicht nachvollziehen. Gerade die Straßenzüge dahinter hätten Investitionen viel nötiger, sagen sie.

Lesen Sie hier den Artikel von Johannes Krayer.

So wie etwa Son Gotleu. Das Einwandererviertel verkommt seit vielen Jahren, ohne dass wirklich etwas dagegen getan würde. Die Stadt Palma hat nun zumindest die Hoffnung, mit Hilfe der Next Generation-Fonds der EU, die im Zuge der Coronakrise aufgelegt wurden, 23 Millionen Euro investieren zu können. Ein beträchtlicher Teil des Geldes soll - so es denn klappt mit der Bewilligung - in die Verbesserung der Wohnsituation fließen. Die MZ hat sich mit Sozialarbeiter Llorenç Coll unterhalten, der die Probleme des Viertels schildert und erklärt, woran vorrangig gearbeitet werden müsste, sollte man mehr Geld zu Verfügung haben.

Lesen Sie hier das Interview mit Llorenç Coll.

Lesen Sie hier das Interview mit Llorenç Coll.

In einem dritten Stück schreibt MZ-Chefredakteur Ciro Krauthausen aus einer persönlicheren Warte über Pere Garau, den Stadtteil, in dem er seit 13 Jahren gar nicht standesgemäß mit seiner Familie lebt - und eigentlich auch nicht weg will. Er beobachtet mit einer Mischung aus Neugier und Sorge die möglichen Veränderungen seines Quartiers - Gentrifizierung ist da nur ein Stichwort.

Lesen Sie hier den Artikel von Ciro Krauthausen.