Für mich gibt es nichts Besseres als den einzigartigen Geschmack und die besondere Textur frischer Feigen – und genau jetzt ist der Moment, in dem sie auf Mallorca reif werden. Sie haben ein wunderbar süß-duftendes Aroma, und am besten, man isst sie noch leicht sonnenwarm direkt vom Baum. Frisch oder geröstet? Herzhaft oder süß? Feigen schmecken herrlich im Kuchen, mit Käse gefüllt, eingewickelt in Serrano-Schinken oder einfach nur in Schokolade getunkt.

Feigen zählen zu den süßesten und auch ältesten Früchten der Menschheit. Sie kommen in vielen Mythologien vor und spielen in entscheidenden Momenten der Geschichte eine Rolle. Adam und Eva nutzten die Blätter, um ihre Scham zu bedecken, und es besteht sogar der Verdacht, dass die verbotene Frucht kein Apfel, sondern eine Feige war. Buddha soll unter dem heiligen Feigenbaum, Ficus religiosa, die Erleuchtung erlangt haben. Nach der griechischen Mythologie wuchs der erste Feigenbaum an der Stelle, an der Zeus einen Blitz in die Erde einschlagen ließ.

Die Griechen schätzten Feigen derart, dass sie Gesetze schufen, nach denen es verboten war, die besten Feigen zu exportieren. Auch im alten Rom verehrte man die Feigen und gab ihnen den Status einer heiligen Frucht. Feigenbäume können bis zu 100 Jahre alt und bis zu 30 Meter hoch werden, wobei die Bäume hier auf der Insel ab einer Höhe von vier Metern gestutzt werden.

Die bemerkenswerte Frucht mit ihrer hellgrünen oder dunkelvioletten Schale und dem leuchtend dunkelrosa Fleisch ist ein Augenschmaus auf Märkten im Spätsommer. Allerdings werden viele Feigen der Einfachheit halber hart und unreif importiert. Wenn Sie Feigen kaufen, beachten Sie bitte, dass sie nach dem Pflücken nicht mehr reifen – also wählen Sie bitte die reifesten Früchte aus. Schauen Sie sich nach Feigen um, die satte Farben haben und leicht nachgeben, wenn man sie zusammendrückt. Auch der Geruch ist wichtig: Nehmen Sie keine Feigen, die bereits säuerlich riechen. Wegen ihrer dünnen Haut sind sie leicht zu zerdrücken, man muss sie also vorsichtig behandeln und für den Transport am besten in ein Papiertuch einwickeln. Reife Feigen sind schnell verderblich und halten höchstens drei Tage im Kühlschrank.

Wenn Sie den Duft und das Aroma der Feigen perfekt zur Geltung bringen wollen, lassen Sie sie vor dem Verzehr rund eine Stunde in der Sonne liegen. Dann kann man sie einfach mit Honig rösten und beispielsweise mit Orangen, Portwein, Ingwer, Erdbeeren, Mandeln und Schokolade oder Foie gras, Ente oder geräuchertem Fleisch servieren – ebenso gut passen sie zu Salat mit Blauschimmelkäse und Walnüssen.

Getrocknete Feigen erhalten wieder eine frische Konstitution, wenn man sie in kochendes Wasser legt oder leicht andünstet. Sie schmecken hervorragend, wenn man sie zerkleinert und mit Nüssen und Gewürzen mischt und zu Tee, Kuchen oder Couscous hinzugibt. Fein geschnittener Serrano-Schinken mit knusprigem Brot und frischen Feigen ist ein herrlicher Snack zwischendurch oder ein leichtes Mittagessen.

Ob die Feige nun einfach so vom Baum gepflückt genossen oder bei einer Platte mit Serrano-Schinken unter Freunden geteilt wird – diese außergewöhnliche Frucht kann besondere Momente schaffen, die man nicht vergisst. Vielleicht war sie einst die verbotene Frucht – vergessen aber wurde sie nie!

Bitte stellen Sie sicher, dass Sie wirklich reife Feigen für dieses Rezept verwenden, das ich sehr gerne mit einer Kugel Vanilleeis serviere.

Rezept: Clafoutis aus Feigen, Zitrone und Thymian

Zutaten für 4 Personen:

eine Flocke Butter 75 g Zucker 60 g Weizenmehl eine Prise Salz

100 ml Milch

100 ml Sahne

3 Eier

2 EL flüssiger Honig 1 Vanilleschote (optional) Saft einer Zitrone sowie geriebene Schale einer halben Zitrone

2 TL gepflückte Zitronen- thymianblätter 12 reife Feigen, längs halbiert

Ofen auf 170°C vorheizen. Kuchenform mit 24 cm Durchmesser oder eine flache ofenfeste Pfanne mit etwas Butter einfetten und mit 1 TL Zucker bestreuen.

Mehl, Salz und Zucker in einer großen Schüssel verrühren. In einer mittelgroßen Schüssel Milch, Sahne, Eier, Honig und Vanilleschote gut verrühren. Diese Mischung langsam unter ständigem Rühren zur Mehlmischung geben und gut vermischen.

Zitronensaft, Zitronenschale und Thymianblätter hinzufügen. Den entstandenen Teig in die ge- fettete Kuchenform füllen, und die Feigen mit der Schnittfläche nach oben darin verteilen.

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30 bis 40 Minuten backen, bis der Teig aufgegangen, goldbraun und durch ist.

Aus dem Ofen nehmen, auf vier Schüsseln verteilen und warm mit Vanilleeis servieren.